Full text: Durch Abessinien und Erythräa

„Wie bringen Sie das nur fertig mit einem abessinischen 
Koch?“ fragte ich ihn. 
„Ganz einfach“, sagte er, „ich lese die Rezepte meinem 
Dolmetscher vor, der sie für den Koch ins Amharische über— 
setzt.“ 
Efendi muß ein wenig Besorgnis empfunden haben, daß 
ich meine Zeit auf den friedlichen Gefilden europäischer Ge— 
selligkeit und Bequemlichkeit vertrödeln und darüber die 
äthiopischen Dinge vergessen würde. Schon am ersten Abend 
nach unserer Ankunft händigte mir Adum eines jener 
Schreiben ein, die sich bereits bei uns eingebürgert hatten. 
Es lautete folgendermaßen: 
„Sehr wichtig! 
Zur Erinnerung! 
Sie brauchen einen oder zwei Tage, um die berühmte 
abessinische alte Hauptstadt Gondar kennenzulernen und um 
die nötigen photographischen Aufnahmen zu machen. Zum 
Beispiel solche von den Turmen, dem Palast König Fasils 
und denjenigen verschiedener seiner Nachfolger, Denkmäler, 
Kirchen, von Juwelieren, Goldschmieden, Webern, Loh— 
gerbern und kirchlichen Prozessionen am Sonntag. Ich 
denke auch, daß es noch eine Reihe anderer Sehenswürdig— 
keiten in dieser Stadt gibt, die Sie sehr interessieren werden. 
Zu Ihrer Information, oder wofür Sie es sonst nehmen 
wollen. 
Ich habe die Ehre zu sein, Sir, 
Ihr höchst demütiger und gehorsamer Diener 
Workenah Efendi Desta, 
Ihr Dolmetscher.“
	        
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