werben wie Efendi, aber da ich keinen Teppich zur Hand
hatte, den ich hätte stiften können, beauftragte ich den
priesterlichen Schwager, einen solchen für mich zu erstehen.
Von Efendi erwarb ich übrigens einen schönen, von seinem
Ururgroßvater herrührenden Priesterstab.
Das Glück war uns insofern günstig, als wir in einer
der Kirchen gerade zur Zeit des Gottesdienstes eintrafen.
Es war der Tag der Fronleichnamsprozession, erklärte mir
Efendi, und in seinem Eifer, mir photographische Aufnah⸗;
men zu ermöglichen, verwendete er seinen Einfluß und seine
UÜberredungskunst dazu, die Priester ins Freie zu locken,
damit ich bei geeignetem Licht Aufnahmen machen konnte.
Jeder Priester trug in der Hand einen hölzernen Stab,
der so lang war wie er selbst und an der Spitze einen drei
Zoll langen Querriegel hatte. Das ist die Genna, die wie
ein Zauberstab aussieht. In der linken Hand trägt jeder
eine mit einem hölzernen Handgriff versehene Rassel. Diese
besteht aus Metallscheiben, die an Stangen hin und her
gleiten, wobei sie gegeneinander und gegen die gebogenen
seitlichen Metallstücke klappern. Das ist die Sanassal, die
dem alten ägyptischen Sistrum ähnlich ist. Das leder—
gebundene Buch und die Fliegenklappe, die auch zu der
Priesterausrüstung gehören, waren bei dieser Gelegenheit
nicht zu sehen. Den Stab in der rechten und mit der er—
hobenen linken Hand die Rassel schüttelnd, umschritten die
Priester dreimal die Kirche, wobei sie einem Führer unter
einem scharlachroten Schirm, der ein gerahmtes, glas⸗
bedecktes Bild der Jungfrau trug, folgten. Nach Beendi⸗
gung des dritten Rundganges blieben die Priester vor der
Kirche stehen und führten hier einen rituellen Tanz aus mit
rückwärts und vorwärts gerichteten Schritten in einem
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