Zahlungsmittel verwendet, ebenso Docken von schwarzen und
blauen Fäden, die zum Aufhängen von Kreuzen und Amu—
letten gebraucht werden. An einem Stand konnte man
Salzstangen von fünf Pfund Gewicht erstehen und sie als
Tauschmittel an anderer Stelle verwenden. Man sagte mir,
daß diese Stangen „amolie“ genannt werden und aus der
Danakilprovinz stammten. Fünf bis sieben von ihnen
haben den Wert eines Talers. Die Differenz erklärt sich
aus der mehr oder minder großen Entfernung Danakils von
Ort des Tauschaktes.
Auffällig heben sich die gelben Gewänder der Mönche von
der weißgekleideten Menge ab. Diese meist jungen Männer
sehen derb, ja roh aus. Es umweht sie mehr der Hauch
einer Räuberbande als der eines heiligen Ordens; aber
Efendi versicherte, daß sie Tag und Nacht beten und unter—
richten. Aus dieser Tätigkeit — und nur aus dieser —
besteht ihr ganzes Leben. Einmal setzte mich Efendi in Er—
staunen, indem er plötzlich zu einem jungen Mädchen hin—
übereilte, die aus Därmen gefertigte Harfensaiten verkaufte,
und sie auf beide Wangen küßte, eine Sitte, die er aus der
Fremde mitgebracht haben mußte. „Das war meine Nichte“,
erklärte er mir, als er nach einer sehr lebhaften Unter—
haltung mit dem Mädchen zurückkehrte. Dies war nur eine
von seinen zahlreichen Bekanntschaften. Er begegnete vielen
Schulfreunden, und überall sonnte er sich in der Wichtigkeit
des aus der Ferne zurückgekehrten Reisenden.
Meine eigenen Bekanntschaften waren beschränkt auf
meine Karawanenmannschaft. Ich wurde verwickelt in eine
Meinungsverschiedenheit zwischen Andu, meinem Kara—
wanenführer, und einem Polizisten, der behauptete, daß
Andu keine Konzession für seine Kamele habe. Ich konnte
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