Full text: Durch Abessinien und Erythräa

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nehmen, war, so ließ sich doch nichts tun, als dem ————— —8 
meinen Paß zu übergeben und die Antwort abzunten. ok F 
Zugleich mit meinen Papieren übersandte ich jedodd Knen „ 
Protest gegen meine Haft. Außerdem setzte ich einen ihh We 
an den amerikanischen Residenten in Addis Abeba auf, — 
dem ich mich beklagte und ihn um seine Unterstützung er— 
suchte, entschied mich aber später, die Entwicklung der Dinge 
abzuwarten und den Brief nicht abzusenden. Ich wollte es 
vermeiden, die amerikanische Regierung zu bemühen, solange 
es sich nur um die Angelegenheit einer einzelnen Person 
handelte. Obwohl ich verstimmt war über meine Gefangen- 
schaft, versuchte ich in der Erkenntnis, daß ich mir dafür 
keinen besseren Ort hätte wünschen können, ihr die besten 
Seiten abzugewinnen. Insbesondere wußte ich den Gegen— 
satz zwischen meinem Tukul und dem Lager im Sumpf zu 
schätzen. 
Während meiner unfreiwilligen Mußezeit habe ich die 
italienische Ansiedlung nüher kennengelernt. Die Schul— 
hütte interessierte mich sehr. Zwei Dutzend Kinder kämpften 
dort mit den Anfangsgründen des Unterrichts. Sie er— 
lernten das Alphabet aus einem zwei Fuß im Quadrat 
großen Buche, die größeren und fortgeschrittenen Schüler 
lasen in der Bibel. Der Konsul machte das Erlernen des 
Alphabets obligatorisch, der weitere Unterricht indessen 
wurde von der Fähigkeit und dem eigenen Wunsche der 
Schüler abhängig gemacht. 
Eine andere Hütte diente als Hospital, das den Kranken 
Ruhe und Abgeschlossenheit bot. Man sagte mir, daß 
Frauen, die ein Kind erwarten, dort aufgenommen würden. 
Bei der Geburt stehen ihnen Hebammen zur Seite, während 
außerhalb der Hütte Flinten und Gewehre abgefeuert 
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