Full text: Durch Abessinien und Erythräa

Italien in Athiopien 
Italienischer Frachtdampfer auf der alten Weihrauchroute — Assab 
— Asmara — Scheren — Der Baum Gottes — Agordat — Der Ca— 
valiere auf der Jagd — Italienische Heimatlieder — Die schwedische 
Mission in Culluea — Mohammeds Geburtstag zu Barentu — 
Cunamas und Bareas — Die erste weiße Frau als Besucher — 
„Fantasias“ — Gerichtsszenen und Baumwollkultur in Erythräa 
Me Rückweg ins eigentliche Abessinien führte durch 
Erythräa. Ich benutzte die Gelegenheit, einen Ein— 
druck von Italiens Verwaltung dieses Teils von AÄthiopien 
zu gewinnen, den es seit 1882 als Kolonie in Händen hat. 
Damals hatte die Vereinigung von Genueser Schiffsreedern 
den großen Landstreifen, den sie gekauft hatte, um dort für 
ihre Dampfer einen Anlaufhafen zu schaffen, ihrer Regierung 
abgetreten. Die Kolonie umfaßt eine Fläche von 119 700 
Quadratkilometer. Die eingeborene Bevölkerung von an— 
nähernd 388 000 Seelen besteht hauptsächlich aus Abessiniern 
mohammedanischen Glaubens, doch sind auch einige andere 
Stämme vertreten; davon zählen die heidnischen Cunamas 
und Bareas ungefähr 13 000. 
Doch bevor ich Erythräa erreichte, hatte ich erst einige 
Tage auf dem Roten Meere zu kreuzen, und zwar an Bord 
des italienischen Frachtdampfers „Somalia“, der zwischen 
Massaug, dem nördlichen Hafen von Erythräa, und Sansibar 
verkehrt und an mehreren Stellen der afrikanisch-arabischen 
Küste des Roten Meeres anlegt. Jedesmal, wenn ich früher 
im Roten Meer war, geschah es nur auf der Durchreise, 
wie das bei den meisten Reisenden auf dieser großen 
Handelsstraße zwischen dem Mittelmeer und dem Indischen 
Ozean der Fall ist. Aber die Fahrt auf der „Somalia“ 
machte aus dem Roten Meer etwas mehr als einen nassen 
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