Full text: Fabrikorganisation, Fabrikbuchführung und Selbstkostenberechnung der Firma Ludw. Loewe & Co. Actiengesellschaft, Berlin

Vorwort. 
Mit der Übersiedelung der Werkstätten der Firma Ludw. Loewe & Co., 
Berlin, im Jahre 1898 aus ihren alten unzureichenden Räumen in der 
Hollmannstraße 32/35 nach der Huttenstraße 17/20 begann mit der Spe 
zialisierung und Vergrößerung der verschiedenen Abteilungen gleichzeitig 
eine Reorganisation in der Fabrikbuchführung, die heute nach fast zehn 
jähriger Arbeit in dieser Monographie der Öffentlichkeit übergeben wird. 
Es ist mir vergönnt gewesen, lange Jahre in technisch verantwortlicher 
Stellung im Maschinenbau an dem Gelingen des Werkes mitzuarbeiten, 
und ich ergreife gern die Gelegenheit, die leitenden Gesichtspunkte, die der 
Verfasser in den verschiedenartigen Abteilungen der Loeweschen Fabrik 
zur Geltung gebracht und durchgearbeitet hat, die aber bei der mono 
graphischen Darstellung naturgemäß zurücktreten, durch ein paar ein 
leitende Worte hervorzuheben. 
Wenn im Kleinbetriebe der Ingenieur dominiert und mit geringer kauf 
männischer Unterstützung die Ordnung aufrechterhalten kann, so ist das 
beim Großbetriebe eine Unmöglichkeit. Der Ingenieur ist froh, wenn ihm die 
Ordnung des Haushaltes, zu dem er ja doch immer gewissermaßen die Mittel 
liefert, durch einen einsichtigen Kaufmann abgenommen wird. Der Inge 
nieur wird fast nie in der Lage sein, eine ordnungsmäßige Buchung selbst 
vornehmen zu können; also soll er die Einrichtung und Führung der Buch 
haltung auch dem dafür Sachverständigen ruhig überlassen. Der Fabrik 
buchhalter muß die stärkste Stütze des Technikers sein, er muß einfach, 
schnell und sicher die Unterlagen herbeischaffen, die über alle wichtigen 
Fragen der Betriebsbuchführung klare Übersicht verschaffen. Dazu 
müssen alle Fäden in einer Hand zusammenlaufen; die Trennung in 
technische und kaufmännische Buchführung ist daher ein Unding in der 
selben Fabrik! 
Der Techniker schafft die Arbeitswerte nach bestimmtem Plan, der 
Kaufmann prüft die Richtigkeit der Annahmen nach dem Ergebnis; nicht 
um dem Ingenieur Fehler nachzuweisen, sondern um die verbesserungs 
bedürftigen Stellen aufzudecken. Kaufmännisches und technisches Bein 
müssen gleich lang sein, sonst kann eine Fabrik dauernd keine Erfolge 
erzielen.
	        
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