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Bedarfs von Heer und Marine, dessen Wachstumsfähigkeit kein
Mensch bezweifeln wird, eine bewegliche Steuer brauchen.
Nun ist der Egoismus der Einzelstaaten sehr erklärlich. Es
ist der naturnotwendige Selbsterhaltungstrieb. Ein Staat, wie
Sachsen-Meiningen oder Sachsen-Koburg-Gotha, sogar ein Staat
wie Württemberg kommt schon in große finanzielle Verlegenheiten,
w T enn hier vorgeschlagen wurde, die Matrikularbeiträge auf 2 Mark
pro Kopf der Bevölkerung zu erhöhen. Da muß ich diesen Vor
wurf des Egoismus der Einzelstaaten in erster Linie gegen den
führenden Einzelstaat, gegen Preußen, richten.
(Sehr richtig!)
Es ist allerdings Schuld der kleinen Staaten, daß seiner
zeit die Verwandlung der Eisenbahnen in Reichsbetrieb
nicht gelungen ist.
(Sehr richtig!)
Aber gegenwärtig ist es ein trauriger Zustand, daß Preußen, um
die kleinen Staaten zu schädigen, eine Tarifpolitik treibt, die
Güter um Württemberg und Bayern herumführt und diese Ver-
kohrsgebiete links liegen läßt. Da muß Preußen Opfer bringen,
und da ist es allerdings das Traurige, daß Preußen von der poli
tischen Partei beherrscht wird, die eine ganz außerordentliche
Fertigkeit darin hat, zu einer Zeit, in der es ihr vortrefflich geht,
das allergrößte Geschrei zu vollführen, einer Partei, die immer
von nationalen Interesen, von Opferwilligkeit für die gemeinsamen
Güter der Nation spricht, die dafür immer die größten Gelder be
willigen will, die aber, sobald man sagt: aus deinem Beutel — die
Taschen ganz energisch zumacht, die immer Gelder bewilligen will
auf anderer Leute Kosten!
Berichterstatter Regierungsrat Quensol
(Schlußwort):
Ich wollte nur die Erklärung abgeben, daß ich mit den Aus
führungen des Vorsitzenden Herrn Dr. Wendlandt im großen
und ganzen einverstanden bin. Im übrigen habe ich nichts hin
zuzufügen.
Vorsitzender;
Dann darf ich diesen Gegenstand als erledigt ansehen und
wohl auch die heutige Versammlung als geschlossen.
Ich danke Ihnen, Herr Regierungsrat, für Ihren Vortrag und
den Herren für ihr Erscheinen.