Full text: Luxemburgisches Erwerbsleben im Weltkriege

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Die Preisforderungen der Verbände für den Inlandsmarkt 
waren überhaupt sehr massig. Die Preise für nichtsyn- 
dizierte Erzeugnisse gingen dagegen selbstredend weiter 
in die Höhe. 
Die harten Notwendigkeiten des Krieges haben zu 
einer mächtigen Erstarkung des Syndikatsgedankens ge 
führt. Kartellfragen der schwierigsten Art sind an die 
Montanindustrie herangetreten und zu einem Abschluss 
gekommen. 1916 speziell ist das Jahr der Zusammen 
schlüsse in der Eisenindustrie gewesen. Der Roheisen 
verband. der erst Ende 1917 ablief, wurde um die Jahres 
mitte, ohne dass es der früher gewohnten lebhaften 
Kämpfe bedurfte, bis Ende 1920 verlängert. Dagegen 
konnte die Verlängerung des Stahlwerks-Verbandes im 
Jahre 1916 noch nicht durchgesetzt werden. Bei den 
B-Produkten sind die vorhandenen Konventionen ver 
längert und gefestigt worden, doch wird die endgültige 
Lösung der Frage der B-Produkte-Syndizierung der Zeit 
nach dem Kriege Vorbehalten bleiben. 
An dieser Stelle soll auf ein Bedürfnis hingewiesen 
sein, welches die luxemburgische Montanindustrie in 
dringendster Weise fühlt und dessen Erfüllung durch 
die Eisenbahnverwaltungen geeignet wäre, ihre Wett 
bewerbsverhältnisse zu den übrigen Industriegruppen des 
Zollvereins vorteilhafter zu gestalten: es handelt sich 
um die bereits vor dem Kriege zugesagte Ermässigung 
der Frachtsätze für Erze und Koks im Ruhr-Mosel verkehr. 
Die Ermässigung, welche als Entschädigung für die Ab 
lehnung der Moselkanalisierung und als Ausgleich für die 
dem Nordwesten aus dem Rhein-Hernekanal erwachsenden 
Vorteile gedacht ist, sollte mit der Inbetriebnahme dieser 
Wasserstrasse in Kraft treten. Der Rhein-Hernekanal ist 
nun bereits über zwei Jahre in Betrieb. Wie die Handels-
	        
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