Full text: Luxemburgisches Erwerbsleben im Weltkriege

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tigung der Weinpreise trugen überhaupt auch die er 
höhten Bierpreise bei. 
Einen nachhaltigen Einfluss auf den Weinmarkt übte 
die Rekordernte von 1915 aus, welche die bis heute 
noch nicht erreichte Ziffer von 25,405 Fuder nachweist. 
Wenngleich von wechselnder Qualität zeigte der Most 
bei einem Gewicht von 53—91 0 Oechsle einen Säure 
gehalt von 7,8—16,3 °/oo. Um die Zeit der Traubenreife 
war eine Senkung der Preise zu bemerken, welche sich 
unter dem Eindrücke der überreichen Ernte und des 
Mangels an Fässern vollzog. Die Eigner Hessen sich 
damals zu 865—375 Fr. herbei. Bei der regen Nach 
frage zogen die Preise alsbald wieder kräftig an und 
mit dem darauffolgenden Jahre begegnen wir einer Stei 
gerung, die sich ohne Unterbrechung fortsetzte. Von 
1000 Fr. schwang sich der Fuderpreis ruckweise auf 
2500 Fr. hinauf. Leider konnte nur mehr eine beschränkte 
Anzahl Winzer aus dieser Hochkonjunktur Nutzen ziehen, 
da die Bestände von 25,404 Fuder am 1. Mai 1914 bis 
auf 3760 und am 1. August bis auf 2006 Fuder zu 
sammengeschrumpft waren. Mitte Januar 1917 lagerten 
noch etwa 1200 Fuder in Winzerkellern. 
Der Ertrag der Mosternte 1916 betrug 2430 Fuder. 
Für die meisten Winzer ist der unerwartet hohe Ernte 
ausfall besonders schmerzlich, weil sie die 1915er Kres 
zenz zu Schleuderpreisen abgesetzt und nur die Bevor 
zugten unter ihnen an den schwunghaften Preisen des 
Spätsommers und Herbstes Anteil hatten. Die Qualität 
war ebenfalls recht mangelhaft. Abgesehen von dem 
niedrigen Mostgewicht von durchschnittlich 57,5° Oechsle 
und dem hohen Säuregehalt von 16,8°/oo hat ein grosser 
Teil des Wachstums unter den Oktoberfrösten gelitten 
und weist den von den 1912ern, die in ähnlichen Ver
	        
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