Full text: Die Grundbesitz- und Wohnungsverhältnisse in Düsseldorf und ihre Entwicklung seit 1903

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der Unterhauswohnungen, welche Hofraum haben, sämtlich mit Veranden versehen. In der Haupt 
sache finden wir Dreizimmerwohnungen (Küche als Wohnraum gerechnet). Im übrigen entsprechen 
die Wohnungen denjenigen der übrigen Vereine. Die Mieten betragen 204 bis 324 Mark jährlich 
für 2 bis 3 Wohnräume mit oder ohne Mansarde. 
Von den Mitgliedern waren Ende 1911: 
2 Ob erbeamte, 
81 Mittlere Beamte, 
115 Unterbeamte, 
125 Hilfsbeamte und Arbeiter. 
Nach dem Stillstand in der Bautätigkeit seit 1909 hat der Verein 1912 wieder den Bau 
von zwei Häusern in Angriff genommen. 1911 hatte er eine Gesamteinnahme von 62 393,36 Mark 
und eine Gesamtausgabe von 57 722,84 Mark, mithin einen Überschuss von rd. 4650 Mark. 
d) Andere Bauvereine. 
Der Spar- und Bauverein Düsseldorf-Rath errichtet lediglich Miet- und keine Erwerbs 
häuser. Seine Bautätigkeit ruht jedoch bereits seit dem Jahre 1908. Bis dahin waren in seinem 
Besitz 13 Häuser mit 32 Wohnungen. Von diesen Häusern sind 10 Zweifamilienhäuser und 3 Drei- 
und Mehrfamilienhäuser. Bei ihnen überwiegt die Vierzimmerwohnung einschliesslich Küche. Die 
Zahl der Mitglieder betrug am 1. Januar 1912 37 mit 229 Geschäftsanteilen. Die Miete stellt sich 
auf 6 Mark pro Zimmer. 
Dagegen bauen der Heerdter Gemeinnützige Bauverein und der Neurather Spar 
und Bauverein nicht nur Miet-, sondern auch Erwerbshäuser. Der erstere, der als einziger unter 
den Düsseldorfer Bauvereinen die Form der Aktiengesellschaft aufweist, hat bis Ende 1911 36 Häuser 
mit 91 Wohnungen erbaut. Von den Häusern ist zurzeit 1 mit Kaufanwartschaft vermietet zum 
Preise von 8900 Mark, Die Kaufanwärter können nach Erfüllung der Vertragsbedingungen Eigen 
tümer der Häuser werden. In diesem Palle bleibt die Gesellschaft nach Anzahlung des vertraglich 
festgesetzten Kaufpreisteils mit der Restkaufsumme stehen, für letztere hat dann der Käufer die 
Zinsen zu zahlen. Im Palle des Verkaufs wird ein Vor- und Wiederkaufsreoht zur Bedingung 
gemacht. Verkauft waren bis 1911 2 Häuser. Zu den Mitteln für seine Bauten hat der Verein 
von der Landesversicherungsanstalt 285 000 Mark Darlehen erhalten, wovon seitens der Stadt 
Düsseldorf für insgesamt 234500 Mark — vergl. oben S. 108* — die Bürgschaft übernommen 
worden ist. 
Der Neurather Bau- und Sparverein hatte bis Ende 1911 82 Häuser gebaut und 
gekauft und zwar 48 Ein-, 27 Zwei-, 4 Drei- und 3 Vier- und Mehrfamilienhäuser. Hiervon sind 
29 Häuser an Vereinsmitglieder verkauft worden, doch behält sich der Verein für die ersten 
10 Jahre das Vor- und Wiederkaufsrecht zum Ankaufpreis vor; nach dieser Zeit erst kann der 
Käufer frei über sein Eigentum verfügen. Von den 53 Häusern, die der Verein zurzeit noch 
besitzt, sind 38 (26 Ein- und 12 Zweifamilienhäuser) mit Kaufanwartschaft vermietet worden. Die 
Baugelder stammen aus Hypotheken und eigenen Mitteln. 
III. Die Tätigkeit der Landesversicherungsanstalt Rheinland. 
Einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Wohnungsfürsorge in der Stadt Düssel 
dorf hat die Landesversicherungsanstalt Rheinland ausgeübt. Da der Versicherungsanstalt durch 
das Reichsgesetz vom 22. Juni 1889 gestattet worden war, ein Viertel ihres Vermögens in Grund 
stücken anzulegen, eröffneten sich der Bautätigkeit sehr ergiebige Geldquellen, die namentlich 
den gemeinnützigen Bauvereinen zu einer Entwicklung verhalf, welche die Erwartungen über 
traf. Ist doch gerade für das gemeinnützige Wohnungswesen die Präge der Baugeldbeschaffung 
der wundeste Punkt (vergl oben S. 107* und 113*). Durch Gesetz vom 13. Juli 1899 wurde die 
Anlage in Grundstücken auf die Hälfte des ganzen Vermögens erweitert. Von dieser Befugnis 
haben die Landesversicherungsanstalten mehr oder weniger ausgiebigen Gebrauch gemacht. Die 
Landesversicherungsanstalt Rheinland hat in weitest gehender Weise dem gemeinnützigen Wohnungs 
bau ihren Kredit zur Verfügung gestellt, und die Stadt Düsseldorf nahm einen nicht unerheblichen 
Anteil daran. Natürlich knüpft die Anstalt an die Darlehensgewährung eine Reihe von Bedingungen, 
auf die näher einzugehen zu weit führen dürfte. Im übrigen unterrichtet über die Tätigkeit der 
Landesversicherungsanstalt Rheinland im Interesse des Düsseldorfer Wohnungswesens folgende 
Übersicht:
	        
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