Full text: Die Grundbesitz- und Wohnungsverhältnisse in Düsseldorf und ihre Entwicklung seit 1903

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den in Erage stehenden Werten nach also, sondern auch im Verhältnis zum überhaupt 
vorhandenen Angebot ist dem Geschäft in Häusern eine höhere Bedeutung zuzumessen als dem 
Geschäft in Terrains. Welches von beiden allerdings von erheblicherer Bedeutung für die Zukunft 
der städtischen Entwickelung ist, braucht nicht erst betont zu werden. 
Auch der Anteil der einzelnen Jahre zunächst an der Zahl der Umsätze hat sich etwas 
anders gestaltet als oben (S, 37*) hinsichtlich der unbebauten Grundstücke zu beobachten war. Von 
je 100 Häuserumsätzen des Jahrachts 1903 bis 1910 entfielen auf 
1903 
13,3 
1907 
12,8 
1904 
14,5 
1908 
10,3 
1905 
15,2 
1909 
9,5 
1906 
17,5 
1910 
6,8 
Das Gesamtbild freilich ist im Grunde das gleiche: Von allen Umsätzen kommen auf die 
ersten 4 Jahre 60,5 °/o, auf die letzten 39,5%; eine lebhaft steigende Quote bis 1906, eine stark 
sinkende bis 1910. Aber doch gewisse Unterschiede! Setzte (vergl. oben S. 36*) bei den unbe 
bauten Grundstücken das Geschäft gleich zu Beginn der Berichtsperiode mit dem Maximum des 
ganzen Jahrachts ein, um dann allmählich abzunehmen und 1906 wiederum eine hohe Umsatzzahl 
zu erreichen, so bewegte sich das Geschäft in bebauten Grundstücken, nachdem es 1901 auf 
einem selten dagewesenen Tiefstand (vergl. oben S. 34*) angelangt war, von da an stetig in 
steigender Linie nach oben bis 1906. Geht also der Umsatz in unbebauten Grundstücken gleich in 
stürmischer Entwicklung unter günstigeren Auspizien vor, so werden diese auf' dem Markt in 
bebauten Immobilien erst allmählich, zögernd und ab wartend wirksam. Dies umsomehr, als der 
Umsatz in Terrains der Bautätigkeit voraufgeht, der Umsatz in Häusern dagegen ihr folgt; ist auch 
unter den verkauften und getauschten Häusern eine grosse Zahl älterer Provenienz — die Gesamt 
zahl der 1903 bis 1910 umgesetzten Häuser ist mit 4842 fast um die Hälfte grösser als die der 
in gleicher Zeit erstellten Hauptgebäude (3263), — ein Vergleich zwischen den Tabellen 2 a und 
6 macht den Parallelismus deutlich, der zwischen Bautätigkeit und Häusergeschäft in ganz 
anderer Weise besteht als zwischen Bautätigkeit und Umsatz unbebauter Grundstücke. Auch der 
Niedergang der Jahre 1908 bis 1910 ist ausgeprägter als beim Terraingeschäft und namentlich die 
Cäsur im Laufe des Jahres 1906 weit deutlicher als dort. Im ersten Kalendervierteljahr 1906 
(vergl. oben S. 35*) wechselten 307, im zweiten 201, im dritten 168, im vierten 170 Häuser durch 
Kauf oder Tausch ihre Besitzer. 
Was die in den einzelnen Jahren umgesetzten Flächen und Werte, wie sie aus Tab. XL 
erhellen, angeht, so zeigen sich hier bei allen nach dem Vorausgegangenen genügend geklärten 
Schwankungen doch einheitlichere und ruhigere Verhältnisse als hinsichtlich der unbebauten Grundstücke 
(Tab. XXXIV auf S. 36*). Allerdings gehen auch hier Zahl der Umsätze und umgesetzte Fläche nicht 
völlig parallel, weil neben den gemäss den baupolizeilichen Bestimmungen je nach örtlicher Lage des 
Grundstückes neben dem Hause freizubleibenden Flächen das Mehr oder Weniger an Gärten 
und Hofflächen, besonders auch das unüberdachte Gelände bei gewerblichen Anlagen die ein 
zelnen „bebauten Grundstücke“ in der Flächenausdehnung stark variieren lässt: andererseits aber ver 
mindert doch die Tatsache, dass bei dem in Düsseldorf nur gering ausgebildeten Massenbesitz an 
Häusern (vergl. S. 18 des Tabellenwerks) gewöhnlich nur ein Haus den Gegenstand des Geschäftes aus 
macht im Gegensatz zu den oft für eine ganze Reihe von Gebäuden dereinst ausreichenden unbebauten 
Grundstücken, die Möglichkeit starker Flächenschwankungen im Gesamtbilde; dazu kommt noch, dass 
besonders in dem noch wenig aufgeschlossenen Gelände ein oft erheblicher Teil des unbebaut 
gekauften Grund und Bodens für Strassenbau usw. abgetreten wird und damit ein für allemal aus 
der Besitzwechselmöglichkeit ausscheidet, wodurch das nach der Bebauung verkaufbare Flächenareal 
beträchtlich zusammenschrumpft; auch die hohe Kapitalanlage verhindert allzu grosse Käufe im 
einzelnen Falle. So ergeben sich allerdings auch für die bei jedem Umsatz in Frage kom 
mende „bebaute Fläche“ Schwankungen — sie betrug, mit dem Maximum in den Jahren lebhafter 
Bautätigkeit und fester Stimmung auf dem Immobilienmarkt im allgemeinen, die zu häufigerem Kauf 
und Verkauf von mehreren Häusern auf einmal führten, 1 ) 
1903 785 qm 
1904 1117 „ 
1905 1328 „ 
1906 1487 „ 
1907 547 qm 
1908 518 „ 
1809 545 „ 
1910 586 „ 
aber die Spannung zwischen dem höchsten und niedrigsten Stand ist mit 1487 qm pro Umsatz einer-, 
518 qm pro Umsatz anderseits weit weniger gross, als wie sie bei den Käufen unbebauter 
Grundstücke (vergl. oben S. 37*) mit 3588 und 1221 zu beobachten war. 
Wie die Durchschnitte aus grossen und kleinen Flächenumsätzen im einzelnen 
resultieren, ist aus Tab. XLI zu ersehen, * 2 ) 
■) Die Statistik zählt Umsätze, nicht umgesetzte Häuser! 
2 ) Die Grössenklassen sind aus Zweckmässigkeitsgründen hier nach etwas anderen Gesichtspunkten gebildet wie 
in Tab. XXXY (S. 37*).
	        
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