57*
die Bewohnerzahl um 2741 gleich 28,2 % anschwellen lassen, während die angrenzenden Bezirke I und
III nur wenig zugenommen haben und auch nicht erheblich zunehmen konnten, weil diese an Flächen
inhalt wenig umfangreichen Bezirke bereits sehr intensiv bebaut sind. Die Bezirke YIII und IX,
deren Grenzen sich im letzten Jahrfünft etwas verschoben haben, steigerten ihre Einwohnerzahl um
7096 gleich 20,9 °/ 0 . Beachtlich ist ferner, in Parallele mit dem oben skizzierten Gang der Bau
tätigkeit, die absolut grosse, relativ zum mindesten ansehnliche Einwohnervermehrung der östlichen
Friedrichstadt (IV) und Derendorf-Golzheims (VII). Alles in Allem liegt das Schwergewicht der
Zunahme in den äusseren Bezirken. Die für die eingemeindeten Vororte neu gebildeten
statistischen Bezirke schliessen sich mit folgenden Seelenzahlen für 1910 an:
XIII. Wersten 5 636
XIV. Himmelgeist 775
XV. Eller 10 942
XVI. Gerresheim 21361
XVII. Rath 15151
XVIII. Stockum 865
XIX. Heerdt-Oberkassel .... 14859
Der am dichtesten bevölkerte, weil industriell am meisten entwickelte Bezirk ist hier
Gerresheim, während insbesondere Himmelgeist und Stockum mit dünner Besiedelung noch durchaus
landwirtschaftlichen Charakter verbinden.
An Strassen und Plätzen waren in 1910 837 zu zählen gegen nur 489 in 1905; von
diesem Zugang entfallen 106 auf Alt-Düsseldorf. Die Zahl der starkbesetzten Strassen, d. h.
derjenigen mit mehr als 3000 Bewohnern hat sich gleichzeitig um 2 vermehrt. Tab. LV führt
diese starkbesetzten Strassen, alphabetisch geordnet, einzeln auf:
Tab. LV.
Strasse
Bezirk
Bewohner
Strasse
Bezirk
Bewohner
1910
1905
1010
1905
Ackerstrasse . . .
V, IX b
5334
5224
Fürstenwallstrasse .
II, III, IV
3728
3544
Bilkerallee . . .
III, IV
3981
3963
Gerresheimerstrasse
V,IXb, X
3261
3292
Birkenstrasse. . .
IXb
3858
3535
Jahnstrasse . .
IV
3456
3056
Cölnerstrasse . . .
V, X, XV
8370
8083
Kirchfeldstrasse. .
III, IV
3032
2409
Corneliusstrasse . .
IV
3543
3780
Münsterstrasse . .
VII, VIII,XVII
4084
2798
Ellerstrasse . . .
X
3453
3418
(Neusserstrasse)
II
(2764)
(3266)
Erkratherstrasse
V, X
3494
2339
Oberbilkerallee . .
IV, X, XI
4696
4191
Von 837 Strassen Gross-Düsseldorfs waren also 1910 - eine nicht uninteressante Feststel
lung — nur 13 Strassen von über 3000 Bewohnern bewohnt, wahrend 1905 für Alt Düsseldorf unter
489 S Strassen deren 11 zu verzeichnen waren. Hinzugekommen sind die Erkrather- die Kirchfeld-
und die Münsterstrasse, während die —^dL gröÄS? £
Husarenregiments nach Crefeld, unter 3000 ^ yiertel eringel 4 Stadtgebiet als
preussxschen Ostens dagegen Breslau mit einem rt*' besetzte Strassen auf. Wie im
Alt-Dusseldorf wies schon 1905 unter 443 Strassen ^ ausgeprägten j)Citybildung « die
Bewohnerzahlen einzelner Strassen sich veränderten zum Teil auch ^ebhch Jj“° mnien haben ’
ist aus der auf S. 66*, Anm. 1 angeführten Arbeit des Statistischen Amts zu ersehen.
2. Die bewohnten Grundstücke und ihre Besetzung mit Gebäuden im allgemeinen.
Wie in den Jahren 1901 und 1905‘), so hat auch die Grundstücksaufnahme von 1910 nur
diejenigen bebauten Grundstücke ermittelt, auf welchen sich mindestens eine Wohnung befindet.
Ausse/ßetracht geblieben sind also sämtliche unbebauten Grundstücke, ferner auch die bebauten
Grundstücke, soweit sie lediglich gewerblichen oder öffentlichen Zwecken dienern Da jedoch bei
der Zählung die Pförtnerwohnungen berücksichtigt wurden so durfte die Mehrzahl auch der
Fabrikgrundstücke in der Zählung enthalten sein. Die Zahl der so ermittelten Grundstücke betrug
(vergl. Tabelle 17 des Tabellenwerks) in Alt-Düsseldorf ohne die emgememdeten Vororte:
1901 : 10 973
1905 : 12 653 (4- 15,3%)
1910 : 14 073 (+ 11,2%).
Während also die Zunahme von 1901 auf 1905 noch 15 % betrug, stellte sie sich im letzten
Jahrfünft auf 11% Der Grund liegt in der während der Jahre 1906 bis 1910 alles in allem
verlangsamten Bautätigkeit, von der oben (S. 10*) die Rede war und die mit der ganzen wirt
schaftlichen Situation zusammenhängt. In Betracht kommt auch der Umstand, dass zahlreiche von
') Vergl. Mitteilungen zur Statistik der Stadt Düsseldorf Nr. 2 (weiterhin zitiert als Nr. 2), S. 4*.