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Text.
Einleitung.
(Material und Literatur.)
1. Das Material.
Das beim Statistischen Amte vorhandene Material geht bezüglich der Bautätigkeit bis 1902.
bezüglich des Grundbesitzwechsels bis 1903 zurück; im Interesse einheitlicher Darstellung aber
ist im nachfolgenden Tabellenwerk das Jahr 1902 auch in Ansehung jener unberücksichtigt geblieben,
unbeschadet gelegentlicher Hinweise im Text. Die einschlägigen Angaben selbst werden dem
Statistischen Amte vierteljährlich auf besonderen Formularen und Fragebogen vom Grundsteueramt
übermittelt; ihre Hauptresultate finden in den Monats- und Jahresberichten regelmässige Wiedergabe,
Für die vorliegende Arbeit sind die gesamten Materialien einer neuen Durcharbeitung unter neuen
Gesichtspunkten unterzogen worden, so dass es sich auch im Tabellenwerk nicht etwa nur um eine
blosse Wiederholung früher veröffentlichter Uebersichten handelt.
Heber die Anlage der Grundstücks- und Wohnungszählung unterrichten die im Anhänge
beigefügten Fragebogen; sie enthalten im wesentlichen die gleichen Fragen, wie bei der entsprechen
den Zählung im Jahre 1905 abgesehen von mehreren redaktionellen Aenderungen und einigen Zu
sätzen, die sich namentlich auf die Ausstattung der Wohnungen mit Badegelegenheit, Gas- und Elek
trizität bezogen. Anderseits sind die 1905 gestellten Fragen nach Waschküche, Trockenspeicher, /
Bleiche und Gesamtzahl der den Abort benutzenden Familien wegen ihrer seinerzeit überaus un
befriedigenden Ergebnisse nicht wiederholt, worden. Die neuerdings eingemeindeten Vororte haben in
den Tabellen betr. die Grundstücks- und Wohnungszählung natürlich Berücksichtigung gefunden, jedoch
unter durchweg besonderer Ausscheidung. Hinsichtlich der Bautätigkeit und des Grundbesitzwechsels
waren für sie die notwendigen, bis 1903 zurückgreifenden älteren Materialien nicht zu beschaffen;
hier konnten die Vororte darum nur höchst beschränkt berücksichtigt werden. Im Teil B des
Tabellenwerks (Grundbesitzwechsel) fallen sie ganz aus, hinsichtlich der Tabellen des Teiles A
(Bautätigkeit) ist zu beachten, dass die Eingemeindungen erst mit dem 1. April 1909 in Kraft traten,
die Vororte deshalb Zahlen nur für einen Teil des Kalenderjahrs 1909 geben konnten und erst
1910 für das ganze Jahr in' die Erscheinung treten.
Der Abschnitt über die Wohnungsfürsorge schliesslich schöpft sein Material aus Akten,
Denkschriften sowie Verwaltungsberichten der Stadt und der in Betracht kommenden gemeinnützigen
Institutionen, wozu noch zahlreiche unmittelbare Auskünfte der letzteren getreten sind.
Trotz aller Sorgfalt, die bei der Beschaffung und Bearbeitung all dieses Materials aufgewandt
worden ist, haften der Arbeit doch natürliche Lücken und Mängel an; sie sind bei dem von
anderen städtischen Dienststellen überwiesenen Material vor allem darin begründet, dass dem
Statistischen Amt eine Prüfung der Zahlen bis zum letzten Grunde hinab unmöglich war, bei dem
vom Statistischen Amt unmittelbar durch Fragebogen beschafften aber in der Unvollkommenheit alles
Menschlichen, nicht zuletzt in der Unlust, der Unintelligenz und dem Misstrauen vieler Befragter.
Die dadurch veranlassten Mängel konnten und können vollständig nicht beseitigt werden, trotzdem
bis aufs Einzelnste sich erstreckende Nachprüfungen 4 Monate lang das Volkszählungsbureau beschäf
tigten und persönliche Recherchen in den Wohnungen der Befragten sowie bei der Polizei vor
genommen wurden, die zahlreiche nachträgliche Korrekturen veranlassten. Ob und inwieweit die
Zuverlässigkeit der Zahlen durch all dies wesentliche Minderung erhalten hat, wird an den ein
schlägigen Stellen des Textes vermerkt.
2. Literatur.
Der vorstehend skizzierte Plan stellt den Rahmen der hiermit veröffentlichten Arbeit erheblich
weiter als die verdienstvolle Feig’sche Parallelpublikation von 1905 in Heft 2 der „Mitteilungen
zur Statistik der Stadt Düsseldorf'. Neben dieser bislang wohl wichtigsten einschlägigen Publikation
auf die im Abschnitt C zwecks Durchführung des zeitlichen Vergleichs mannigfach zurückgegriffen
wird, ist noch eine ganze Reihe Schriften wohnungsstatistischen und wohnungspolitischen Inhalts
bei Abfassung des Textes zur Orientierung und zum Vergleich herangezogen worden, als deren
wichtigste folgende genannt seien:
1. Benzenberg, „Die Baupreise von Düsseldorf, verglichen mit den Baupreisen in Coblenz, Berlin und
Paris“, erschienen 1839, ist mehr ein literarisches Kuriosum, als eine erschöpfende Studie über den Gegenstand. Auf
Grund der zusammengebrachten Daten über Bautechnik, Baukosten und Wohnungsverhältnisse verschiedener Städte kömmt
B. schliesslich zu dem Ergebnis, dass die Baupreise im Rheinland sich zu denen in Berlin wie 7 : 10 verhalten.