87*
Inhaber waren, zurückgegangen ist; es darf jedoch nicht übersehen werden, dass die Zahlen von 1910
eben für Gross-Düsseldorf berechnet sind und dass in den Vororten, die z. T. noch ländlichen Charakter
tragen, ein Wohnungswechsel bedeutend seltener stattfindet als in dem Stadtkern. Innerhalb der
einzelnen Wohnungsgrössen machen sich dann noch erhebliche Unterschiede bemerkbar, wie
aus Tabelle 28 des einzelnen zu ersehen. Je kleiner die Wohnung, um so geringer im allge
meinen die Wohnungsdauer. Innerhalb der der Zählung letztvorausgegangenen 12 Monate haben
den Inhaber gewechselt
von
insgesamt
3 341 Mansardenwohnungen ....
1423
gleich 42,6 °/i
V
2 185 Wohnungen
mit
1 Wohnraum .
964
Hl „
r>
21913
V
2 Wohnräumen
8739
39,9 „
»
»
21603
>5
;;
3
7129
;;
33,0 „
n
12 395
V
4
3448
;;
27,8 „
;;
V
7 054
V
))
5
1659
n
23,5 „
»
n
3 341
;?
6
719
21,5 „
;?
;;
2 013
7
359
17,8 „
V
3 521
r>
8 u. mehr Wohnr. 395
;>
11,2 „
Selbstverständlich sind den Prozentberechnungen dieser Zusammenstellung nur die besetzten
Wohnungen zu Grunde gelegt worden. Bei dem starken Abfallen der Quoten spielt naturgemäss auch
das mit steigender Wohnungsgrösse erheblichere Hervortreten der Eigentümerwohnungen eine Rolle.
9. Gewerbliche Nebenbenutzung.
Nach Tabelle 29 des Tabellenwerkes werden 260 Eigentümer-, 12 Dienst- und Frei- sowie
1766 Mietwohnungen, also insgesamt 2038 Wohnungen in Gross-Düsseldorf nicht nur zu Wohn-,
sondern nebenbei auch zu gewerblichen Zwecken benutzt. Allerdings ist sehr fraglich, ob alle
Heimarbeit als gewerbliche Wohnungsbenutzung angesehen ist und die Zahlen darum nicht zu niedrig
sind. 1 ) Dass die gewerbliche Benutzung der Eigentümer- und der Freiwohnungen gegenüber deijenigen
in den Mietwohnungen stark zurücktritt, bedarf keiner Erläuterung. Auffälliger vielleicht ist es,
dass, wie Tab. CVI zeigt, die gewerbliche Nebenbenutzung stärker ist in der grossen als in der
kleinen Wohnung, sind doch gerade letztere die Behausungen ärmerer, oft auf einen häuslichen
Nebenerwerb angewiesener Familien. Anderseits freilich bieten grössere Wohnungen mehr Raum
zu letzterem; immerhin bestärken die Zahlen die eben geäusserte Vermutung, dass zahlreiche Wohnungen
mit kleinen Heimarbeitsbetrieben nicht zur Berücksichtigung gekommen sind.
Tab. CVI.
Gross-Düsseldorf:
Eigentümer-
Dienst-u. Frei-
Miet-
Insgesamt
W ohnungen
mit . . . Räumen
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
absolut
7o der Gesamtzahl von
Wohnung, gleich. Grösse
1 4 einschl. Mansarde . .
60
10
1204
1274
2,1
5 und mehr
200
2
562
764
4,8
260
12 |
1766
2 038
2,6
10. Die Mietpreise,
a) Mietpreisstufen.
Wie im Jahre 1905 ist auch 1910 die wichtige Frage nach dem Mietpreis so gefasst worden,
dass dessen Angabe für die gesamte Wohnung einschliesslich etwa abvermieteter Räume und ein
schliesslich Wassergeldes, jedoch ausschliesslich der Miete für etwa im selben Hause noch für
gewerbliche Zwecke besonders gemietete Räume gefordert wurde. Von einer Ermittlung des Schät
zungswertes der Eigentümer-, Dienst- und Freiwohnungen ist wiederum abgesehen worden, weil die
ugaben hierüber nur selten brauchbar sind. Ferner waren für 5766 Wohnungen korrekte Preis-
ari gaben nicht zu erzielen. Das darnach für 62096 besetzte und leere Wohnungen Gross-Düsseldorfs
erhobene Material bieten die Tabellen 30 bis 38 des Tabellenwerks mit sehr eingehenden Nachweisen.
ler sei nur einiges Wesentliche herausgehoben,
Tab. CVII gliedert zunächst die besetzten 2 ) Mietwohnungen nach Mietpreisstufen, wobei
zum Vergleich mit 1905 Alt-Düsseldorf zugrunde gelegt wird:
’) Vergl. Nr. 2, S. 23*.
s ) Vergl. ebenda, S. 24* oben.