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ganzen Tag ohne Nachtquartier im Hause in Anspruch genommen wird, sind in der Zählung
nicht mit einbegriffen. Die folgende Tabelle zeigt, wie die ständigen Dienstboten auf die
einzelnen Wohnungsgrössen sich verteilen.
Tab. CXXI.
Zahl der
Zahl der
Wohnungen mit
Dienstboten
Wohnungen mit
Dienstboten
absolut
v. H.
absolut
v. H.
■
nur Mansardenräumen
12
0,10
0,16
6 Wohnräumen
1704
14,29
1
Wohnraum
19
7
1482
12,43
40,30
2 Wohnräumen
211
1,77
8 und mehr Wohnr.
4806
8
720
6,04
Anstalten
4 1 )
0,03
4
n
1176
9,86
15,02
11925
100
5
1791
Dass der Anteil der Wohnungen mit acht und mehr Räumen sich am höchsten stellt, nimmt
nicht Wunder; ebensowenig dass hier die Dienstbotenzahl um mehr als ein Drittel höher ist als
die Gesamtzahl der besetzten Wohnungen dieser Grösse (3520). Dagegen bleibt sie bei den
siebenräumigen Wohnungen bereits um 531, bei den sechsräumigen bereits um fast die Hälfte
(1704 : 3341) zurück. Bei den fünfräumigen Wohnungen ist das Verhältnis mit 1791 : 7054 wie
etwa 1 : 4, bei den vierräumigen 1176 : 12 395, also schon nicht mehr wie 1 : 10. In kleineren
Wohnungen werden Dienstboten zur seltenen Ausnahme; dass sie auch in Einzimmerwohnungen nicht
ganz fehlen, ist fast Kuriosum und wird in besonderen Verhältnissen (Krankheit) begründet sein.
Was die einzelnen statistischen Bezirke anlangt, so zeigt Tabelle 43 des Tabellenwerks,
die für jeden Bezirk die Scheidung der Haushaltungsmitglieder im einzelnen durchführt, deren u. a.
in den Bezirken
männlich
weiblich
insgesamt
Mittelstadt
44
2404
2448
Hofgartenviertel ....
62
1765
1827
Viertel des Zoolog. Gartens
32
1489
1521
Ostl. Friedrichstadt . . .
17
1070
1087
Altstadt
23
909
932
Ständehaus-Floraviertel . .
14
783
797
Heerdt-Oberkassel . .
19
724
743
Diese 7 Bezirke also, die nur 44,93 °/o der Gesamtbevölkerung fassen, halten allein 9355 Dienst
boten gleich 78,45 °/o von deren Gesamtzahl — ein weiterer Beitrag zur Psychologie dieser Stadtteile.
Die Gesamtzahl der Haushaltungen ohne Familienfremde stellt sich nach Tabelle 44
des Tabellenwerks auf 64 869 gleich 83,6 o/ 0 der Gesamtzahl.
b) Die Familienfremden im engeren Sinne.
Familienfremde im engeren Sinne sind solche, deren Vorhandensein nicht wie bei Er-
ziehungs- und Gesellschaftspersonen und Dienstboten im allgemeinen auf günstige wirtschaftliche
und soziale Verhältnisse schliessen lässt, die auch nicht wie die Gewerbegehilfen und -lehrlinge
im Arbeitsverhältnis zum Hausherrn stehen, sondern die lediglich aus Erwerbsrücksichten in die
Haushaltung aufgenommen wurden und meistens ausserhalb der eigentlichen Pamilienbeziehungen
bleiben, also Pensionäre, Kostgänger, Zimmermieter und Schlafleute. 2 )
Insgesamt hielten am 1. Dezember 1910 von 77 436 Haushaltungen (ausschl. der Anstalten),
deren 10 558 gleich 13,66 °/o der Gesamtzahl solche Familienfremde. Die Verteilung dieser Haus
haltungen auf die verschiedenen Wohnungsgrössen erhellt aus Tabelle 45 des Tabellenwerks,
aus der folgende Uebersicht gewonnen ist:
Tab. CXXII.
ln Wohnungen mit Wohnräumen
nur
Man
sarden
1
2
3
4
bis
4
5-
-7
8 und
mehr und
unbekannt
über
haupt
1905
1910
1905
1910
1905
1910
1905
1910
1905 | 1910
1905
1910
1905
1910
1905
1910
1905
1910
Zahl
v. H.
88
1,12
138
1,31
71
0,91
41
0,39
823
10,50
900
8,52
2477
31,59
3483
32,99
1754 2602
22,37; 24,64
5213
66,49
7164
67,85
2086
26,60
2769
26,23
542
6,91
625
5,92
7841
100
10558
100
1) Diese auffallend geringe Anzahl der Dienstboten in Anstalten findet ihre Erklärung darin, dass die über
wiegende Mehrheit dieser Dienstboten als „Anstaltspersonal“ bezeichnet und darum in Tabelle 42 unter 12 nachgewiesen
worden sind.
2 ) Anstaltsinsassen gehören dazu nicht.