Lohnpolitik in der Nachkriegszeit.
Von Dr. Th. Brauer, Köln. VilF, 202 S. gr. 8° 1922 Gz. 4.—
Inhalt; Einleitung. I. Teil: Grundlagen und Elemente der Lohnbildung.
Allgemeine Lohnrate. Die besonderen Lohnraten. —- II. Teil; Tatsachen der Lohnfest
setzung in neuerer Zeit. Allgemeiner Einfluß des Krieges und der Kriegsfolgen.
Lohnwirtschaftliche Folgen. — III. Teil; Drängende lohnpolitischc Aufgaben.
Literarischer Handweiser, 1922, Nr. 11; Das Werk zerfällt in zwei Teile. Im
theoretischen Teil werden die Grundlagen und Elemente der Lohnbildung behandelt, im
praktischen Teil die Tatsachen der Lohnfestsetzung in neuerer Zeit, und zwar der allge
meine Einfluß des Krieges und der Kriegsfolgen, die lohnwirtschaftlichen Folgen und die
drängenden lohnpolitischen Aufgaben. Ein erschöpfendes Verzeichnis der einschlägigen
Literatur bis in die neueste Zeit hinein, geht voraus. — Der Verfasser verarbeitet in
seinem Werk ein ungeheueres literarisches und statistisches Material. Der Gefahr, gerade
bei der Behandlung seines Themas subjektiv zu werden, entgeht er sehr glücklich. Das
Buch ist keinem zuliebe und keinem zuleide geschrieben. Bei der Bedeutung, welche
diesem Standard-Werk zukommt, gehört es zunächst in die Hand jedes Wissenschaftlers.
Aber auch der Praktiker, besonders der Gewerkschaftler, wird künftighin an diesem Werk
nicht vorübergehen können. — Das Buch ist geeignet, auch Andersdenkenden mit seiner
rücksichtslosen Wahrheit über innerdeutsche Erscheinungen die Augen zu öffnen.
A. Adamietz, Groß-Strelitz
Kritische Dogmengeschichte des Ehernen Lohngesetzes.
Von Dr. Mary Schrey. IV, 133 S. gr. 8" 1913 Gz. 8.50
Inhalt: Einleitung: Aufgabe und Einteilung der Arbeit. — Das Lohngesetz in
der vorklassischen Ökonomik. — Das Lohngesetz der klassischen Nationalökonomie. —
Die nachklassische Zeit. — Das Lohngesetz im Rahmen sozialpolitischer Ideenrichtmrgcn. —
Das Lohngesetz und die Sozialisten. — Das „eherne“ Lohngesetz, LassaTles. — Gegner des
„ehernen Lohngesetzes“. ■— Das Lohngesetz in der neueren Nationalökonomie. — Ergeb
nisse für die Beurteilung von Lohngesetzen. ■— Literatur.
Handels-Zeitung des Berliner Tageblattes vom 30. Juni 1913: Die Ver
fasserin gibt eine kritische Übersicht über die Entwicklung des Gedankens des Lohn
gesetzes von den englischen und französischen Vorklassizisten an über die Klassiker
(Smith, Malthus, Ricardo), die Nachklassiker (Rau, Roscher), die Sozialisten (Rodbertus,
Marx) bis zu den Vertretern der neueren Nationalökonomie (Brentano, Dietzel). Es han
delt sich bei dem vorliegenden Werke um mehr als eine bloße Aneinanderreihung wissen
schaftlicher Auffassungen; die Arbeit gibt ein innerlich zusaramengehaltencs Bild der Ent
wicklung dieses wichtigen sozialen und ökonomischen Gesetzes, dessen Gesetzmäßigkeit
selber vorläufig allerdings noch keineswegs feststeht.
Die heutige Arbeitslosigkeit im Lichte der Weltwirtschaftslage.
Von Dr. C. A. Verrijn Stuart, 0. Prof, der Nationalökonomie und Statistik
an der Universität Utrecht. (Kieler-Vorträge, hrsg, von Prof. Dr. Bernhard
Harms. Heft 5.) 23 S. 8° 1922 Gz.—.30
In diesem Vortrag gibt ein aufrichtiger Freund des deutschen Volkes seiner Meinung
Ausdruck über eine wirtschaftliche Frage, die in naher Zukunft von größter Bedeutung für
das gesamte deutsche Volk wird. Das ist die Frage nach den Mitteln zur Bekämpfung einer
ausgedehnten Arbeitslosigkeit, wie sie über Deutschland koraiüen wird, sobald die Stabilisierung
.des Markwesens erfolgen wird oder muß.
Das Recht auf Arbeit. Von Dr. Th. »rauer. 52 S. 8° 1919 Gz. —.75
Betriebshilfe für Handel und Industrie, Januar 1920, Nr. I: ... Im
vorliegenden Werkelten bietet der bekannte Verfasser eine kritische Chronik des Arbeits
rechtes an und für sich, in vornehmer und äußerst sachlicher Darstellung. Besonders er
wähnenswert ist Brauers Erläuterung des Sozialisierungsgesetzes vom I. März 1919, das
als Markstein unserer, Sozialpolitik noch manchen hitzigen Parteikampf zur Folge haben
wird. Um so beruhigender wirken die vorurteilsfreien und gesunden Ansichten des Ver
fassers, der aus volkswirtschaftlicher Erfahrung heraus seine Erwägungen mitteilt.
Jeder irgendwie politisch oder gewerkschaftlich Interessierte, das sind wir mit,wenigen
Ausnahmen wohl alle, wird versöhnendes Verstehen unserer Zeit aus dieser ernsten Arbeit
schöpfen.
Der Geist des neuen sozialdemokratischen Programms.
Von Paul Kampffmiryer. (Erweiterter Sonderdruck aus „Jahrbücher f.
Nationalökon.“ Bd. 118.) 32 S. gr. 8° 1922 Gz.—.50