— 21 —
in zinslichen Prämienobligationen erhoben. Im neuen Börsengesetz
g ist sie auch auf verzinsliche Lose ausgedehnt worden.
;e Frankreich, Oesterreich-Ungarn und Italien erheben beträcht-
>s liehe Steuern auf den zur Rückzahlung gelangenden Titeln. Frank-
lt reich legt 8 o/o auf die Prämie, (loi des finances du 25 fevrier
if 1901, art. 20). Nach den Gesetzen vom 20. Juli 1868 und 31.
,r März 1890 beträgt die Steuer in Oesterreich-Ungarn 20o/ o vom
b wirklichen Gewinn, exklusive den Nennwert des Loses. Italien
n bezieht eine veränderliche Steuer von zirka 20 o/ 0 auf der Prämie
unverzinslicher Lose und 5 bis 10% auf dem Nominalwert rück-
e bezahlter Titel.
,s Einige italienische Prämienanleihen, nämlich diejenigen der
> Städte Bari, Barletta, Stadt und Provinz Reggio waren not-
n leidend und werden seit einigen Jahren zu einem festen Preise
r bei Vorweisung ausbezahlt,
n
2. Mathematischer Teil.
ti
a l m Anschluß an die allgemeine Betrachtung wollen wir nun
mehr untersuchen, welche Bedingungen die Prämienanleihen für
den Emittenten und den Titelinhaber erfüllen sollen. Nicht der
Zweck der Anleihe, sondern die Art und Weise, wie das Geld
t aufgenommen und zurückbezahlt wird, die mathematische Kon
struktion der Anleihe, das Verhältnis von Zins und Prämien,
l sowie die Beurteilung der Tilgungspläne sollen Gegenstand dieser
Kritik sein.
3 a) K onstruktion der Prämienanleihen. Bei der
) Emission einer Prämienanleihe spielt vorerst die Größe des
Nominalwertes der einzelnen Titel eine erhebliche Rolle. Die
Krage, ob die Stücke in großen oder kleinen Beträgen ausgege
ben werden sollen, kann verschieden beantwortet werden, je
nachdem man das ethische oder das privatwirtschaftliche Mo-
i ment in den Vordergrund stellt. Aus ethischen Gründen sind
große Beträge vorzuziehen: Wird das Anleihen in kleine Teile
zerlegt, so können sich auch die weniger bemittelten Klassen
daran beteiligen, und gerade dies sollte vermieden werden, denn
rämienobligationen, wie sie jetzt bestehen, bieten nicht eine