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ben wie etwa der AEG-, aber den kleinen. Darunter ist auf
die Aussage') des Geheimen Legationsrats Bücher, die, neben
der des Dr. Hilferding unter denen der vom Sozialpolitischen
Ausschuß des RWR. Vernommenen durch Klarheit und Sach
kenntnis sich auszeichnet, besonderes Gewicht zu legen. Er
glaubt nicht, daß die Banken den Ansprüchen zur Inten
sivierung der Betriebe würden genügen können. Und in
der Tat steht der Zinsfuß heute hoch. Aber wenn auch nicht
aus den Depositen ihrer Kunden, sehen wir heute, wie die
Banken fortwährend durch Emissionen junger Aktien den Be
trieben neue Gelder verschaffen. Und wenn auch dies viel
leicht nur eben zureicht, um den Betrieben die Mittel zu
schaffen, die sie infolge der gesteigerten Preise der Rohstoffe
und der erhöhten Löhne benötigen, so muß doch auch berück
sichtigt werden, daß die Gewinnste, welche heute erzielt wer
den, außerordentlich groß sind. Vielleicht liegt es gerade in
der 5)öhe dieser Gewinnste, die ohne Betriebsverbesserungen
erzielt werden, daß man nicht zur Betriebsverbesserung schrei
tet, um die Gewinnste hoch zu halten und noch zu erhöhen.
Es ist im Sozialpolitischen Ausschuß des RWR. mit Recht
immer und immer wieder auf die Notwendigkeit verwiesen
worden, die Produktion im Kohlenbergbau zu steigern, da
durch sie die Produktion aller übrigen Erwerbszweige bedingt
werde. Es scheint daher vom größten Interesse, zu ver
gleichen, in welchem Maße die Kohlenpreise im Vergleich zu
den Löhnen der Grubenarbeiter im Ruhrgebiete gestiegen
sind"). (Tabelle siebe auf Seite iS)
Die Löhne der ledigen Grubenarbeiter sind also von Ja
nuar 1922 bis Februar 192,3 im Verhältnis von 100 : 12 115,
die der verheirateten mit 2 Kindern unter 14 Jahren im
Verhältnis von 100 :11 704, die Kohlenpreise aber in gleicher
Zeit im Verhältnis von 100 :26 582 gestiegen.
Das entspricht ganz einer mir von zuverlässiger Seite
zugegangenen Darstellung von Vorgängen im Reichskohlen-
st Reichsarbeitsblatt v. 15. Nov. 1922, <5. 647*.
-) Die Zahlen der Spalten I und II für Januar 1922 bis Januar
1923 sind entnommen aus „Wirtschaft und Statistik", 111. Jahrg.,
Nr. 2, S. 53, die Zahlen für Februar 1923 aus „Wirtschaft und
Statistik", III. Jahrg., Nr. 5, S. 155. Die Zahlen der Spalte III
für Januar und Februar 1922 sind entnommen aus „Wirtschaft und
Statistik", II. Jahrg., Nr. 20, S. 657, die für April 1922 bis Januar
1923 aus „Wirtschaft und Statistik", III. Jahrg., Nr. 25, S. 33, die
Zahl für Februar 1923 aus „Wirtschaft und Statistik", III. Jahrg.,
Nr. 5, S. 129. Die Zahl für März 1922 ist durch Dr. Kuczynski
berechnet worden.