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deshalb, weil sie ihre Nerven im Laufe der Woche anspannten, er
kannten, daß es einen Tag der Ruhe geben muß. Aus dieser durch
aus zutreffenden Ansicht heraus bahnte sich, wirkungsvoll unterstützt
durch das eindrucksvolle Beispiel Englands und Amerikas, die Sonn
tagsruhe in den Kontoren ihren Weg. Die deutsche Volkswirtschaft
ist an dieser Verminderung der zur Arbeit verfügbaren Stunden nicht
zu Grunde gegangen; sie ist im Gegenteil gewaltig gewachsen.
Eine weitere Einrichtung folgte. Ueber Nacht fast hat in weiten
Kreisen unserer Kaufmannschaft
der Sonnabendfrühschluß
Bürgerrecht erworben. Viel größer als allgemein angenommen wird
ist heute schon die Zahl der Betriebe, die ihn eingeführt haben.
Bereits im Jahre 1901, bei der schon einmal erwähnten amt
lichen Erhebung, ergab sich die damals vielfach ganz überraschende
Tatsache, daß von den befragten 14 064 Firmen nicht weniger als
1073, also 7,6 %
ihre Kontore am Sonnabend früher schlossen.
Alle Gebietsteile, alle Größenklassen und Geschäftszweige waren daran
beteiligt, wie aus nachstehenden Zahlen hervorgeht.
Bon den 1073 Firmen waren -
in nordöstlichen Deutschland .... 276
im nordwestlichen Deutschland . . . 366
in Mitteldeutschland 229
in Süddmtschland 202
Die Verteilung nach Größenklassen ergibt folgendes Bild:
Es waren in Großstädten 387
„ Mittelstädten 403
„ Kleinstädten 217
„ Landstädten 59
„ Orten unter 2000 Einwohnern 7
Betriebe mit Sonnabendfrühschluß. Die Tatsache, daß große und
kleine Firmen diesem Fortschritt huldigten, ergibt sich daraus, daß
218 Betriebe mit 1 Hilfsperson
347 „ „ 2—3 Hilfspersonen
337 „ „ 4-9
108 „ „ 10—19
63 „ „ mehr als ... . 20 „