I. Kapitel.
Wejen und Entitehung der Kartelle.
1. Wirtfjhaftlidhe Dereine, Derbände und GefeN-
{OHaften.
In dem heutigen auf dem entwideltjten Taufhverkehr
beruhenden Wirt{qhaftsleben {tellt Fein Menfd die Güter
her, deren er felbjit bedarf, Jeder ijft darauf angewiefen,
lie fi von anderen gegen Geld zu bhefhaffen, und die
meijten Menfchen find aud) erwerbstätig, d.h. bieten
anderen Güter oder Leiftungen an, um mit dem Geld-
ertrag ihre eigene Bedarfsbefriedigung ficherftellen zu
fönnen. So baben [id 3ahllofe fpezialifierte Erwerbs-
tätigfeiten entwidelt, die man Berufe nennt. Yun
jehen wir, daß die Angehörigen diefer Berufe fie nicht
vollfommen ijoliert ausüben, fjondern daß fie rege Bes
ziehungen mit ihresgleihen judjen. Das ift von jeher Jo
gewefjen. Der einzelne Schuhmacher betrachtet zwar den
andern Schuhmacher wohl als feinen Gegner, weil er ihm
unter Umjftänden Kunden wegnimmt, ihm, wie man das
nennt, Konfurrenz macht. Aber troßdem beftehen zahl-
veihe Beziehungen 3zwijdhen und zu allen anderen Schubh-
machern. Sie haben ja auch in größtem Umfang gemein-
jame Jntereifen, den Gerbereien, den Lederfabriken, den
£iefmann, Kartele und ITruits. 4. Aufl.