Metadata: Wirtschaft als Leben

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,Der Wertgedanke“, 
Zukunft nach „Werttheorien“ weiterentwickeln würde, wenn auch' die 
letzteren unter neuen Gesichtspunkten erstehen müßten. 
Tatsächlich sind auch „Werttheorien“ aufgetreten, für die Neu- 
mann Schule gemacht hat. Ich erinnere an Jul. Wolff (Z. Lehre 
v. W. Tübgr. Zschft 1886). Im besonderen aber hat ein jüngerer 
Forscher, Otto Gerlach, die Anschauungen, die von Neu mann 
mehr im allgemeinen entwickelt wurden, auf dem Gebiete der „Wert 
lehre“ zu verwirklichen gesucht. Seine ungemein scharfsinnige Schrift 
„Über die Bedingungen wirtschaftlicher Tätigkeit“ (in den „Staatswissen 
schaftlichen Studien“ hgg. von Elster, Jena 1890) erschöpft sich im 
ganzen darin, nach den Ideen Neumanns einer selbständigen „Wert 
theorie“ vorzuarbeiten. Gerlach führt diese „Vorarbeit“ in einem 
sehr freien Geiste durch, und einem überraschenden Abschlüsse zu. 
Darin klingt sie nämlich aus, daß sie die Aufgabe, die ihr gestellt war, 
nach einer scharfen Kritik so gut wie zurückweist 1 
Wer die Art und Weise wohl beachtet, in der O. Gerlach die 
Ideen Neumanns betätigt, der muß ihm die Anerkennung zollen, er 
habe als Erster die „Wertlehre“ von einer höheren Warte aus betrachtet, 
als von der Zinne einer bestimmten, eigenen oder angeeigneten „Wert 
theorie“. Es führt sich auf diese Art und Weise, die Dinge zu be 
schauen, zurück, wenn ich die Arbeit O. Gerl ach s als diejenige be 
zeichnen darf, welcher« die folgende Untersuchung in ihrer Eigenart 
noch am nächsten kommen wird. Trotzdem gibt sich aber zwischen 
beiden ein tiefer Gegensatz kund. 
Die Absicht, für die Begründung einer neuen „Werttheorie“ die 
Bahn zu ebnen, liegt mir nämlich gänzlich fern. Deshalb schlage ich 
auch mit der folgenden Untersuchung ganz andere Wege ein. Weg 
weiser ist da die Frage, die uns von den Seltsamkeiten auf dem Ge 
biete der sogenannten Wertlehre abgenötigt wurde; die Frage, ob der 
„Wertlehre“ befremdlicher Zustand Aussicht auf Besserung darbietet 
oder im Wesen unbehebbar sei. 
Der Aufwurf dieser Frage erweist nämlich eine hohe grundsätz 
liche Bedeutung. Es ist da gleichsam eine Grenze überschritten worden. 
Jenseits dieser Grenze hört die „Wertlehre“ auf, schlecht und recht das 
Gebiet zu sein, auf dem in immer erneuter Bemühung Erkenntnis zu 
erbringen ist, in einer und derselben Richtung, die längst vorgezeichnet 
erscheint durch der Vorgänger Arbeiten; hört sie auf, das Gebiet zu 
sein, für das ununterbrochen in derselben Art und guten Absicht und 
mit demselben fraglichen Erfolg Beitrag um Beitrag geleistet wird, ohne 
daß man sich hierbei über sie selber, die „Wertlehre“, allzuviel Ge 
danken machen würde. Jenseits dieser Grenze handelt es sich eben um
	        
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