und Mühe darauf gewendet, zwischen allen beteiligten Stellen ein
trächtiges Zusammenarbeiten an der großen
Volksausgabe zu erreichen. Durch rechtzeitige ausführ
liche Darlegung geplanter Schritte in Rundschreiben sucht sie
die Überzeugung von deren geschäftlicher Notwendigkeit bei den
örtlichen Verwaltungs- oder Geschäftsstellen zu erwecken. Be
schwerden oder Klagen örtlicher Stellen strebt sie durch mündliche
Besprechung zu klären und zu beseitigen, wozu sie regelmäßig ein
ladet. Durch Bereisung der verschiedenen Bezirke suchen die Leiter
der Reichsgetreidestelle Vertrautheit mit den verschiedenen Verhält
nissen und persönliche Fühlung mit den Leitern örtlicher Stellen zu
gewinnen. So strebt sie, eine Atmosphäre von gegenseitigem Ver
trauen zu schaffen, die das Zusammenarbeiten erleichtert und jeden
falls in den ersten Jahren gute Erfolge gezeitigt hat.
Diese verschiedenartigen Verknüpfungen müssen, wenn sich die
Verhältnisse ändern, bald vermehrt, bald vermindert, gelockert oder fester
gezogen werden. Sie bedürfen ständiger Verbesserung im einzelnen,
damit sie das Arbeiten der verschiedenen Stellen zusammenbinden, aber
nicht unterbinden. Untergebenen befehlen ist einfacher als Mitarbeiter
führen. Weder liebt jede untere Stelle verantwortungsvolles
Handeln, noch wird jeder, der Macht hat, wie der alte Fritz, des
Herrschens müde. Gegen diese eingewurzelten Meinungen ist
bei der staatlichen Korn-, Mehl- und Brotwirtschaft das
Louis Blanc'sche Ziel festgehalten, statt einer schädlichen Zentrali
sation, die zur Wirkungslosigkeit führt, eine Konzentration der
Kräfte mit gesteigerter Wirkung zu erreichen. Daß dabei von den
zahlreichen in ihrem Bereiche selbständigen Trägern viele einzelne
Fehler gemacht werden, ist unvermeidlich. Aber vermieden werden
muß der größte Fehler, daß durch falschen Aufbau, unrichtige Auf
gabenverteilung und mangelndes Zusammenarbeiten die Gesamt
lösung verfehlt wird.
Vierter Teil.
Ergebnis und Dauer der Bewirtschaftung.
I. Wirtschaftliche Gesetze und wirtschaftliche Gerechtigkeit.
1. Einhaltung wirtschaftlicher Gesetze. Fast zu
allen Zeiten haben sich in dichter bewohnten Ländern Landwirte,
und seit sie als besonderer Beruf entstanden, auch Müller und
Bäcker Einschränkungen ihrer wirtschaftlichen Freiheit gefallen