Die Hautefinance.
Das Publikum liest in den Zeitungen so oft den
Ausdruck Hautefinance oder hautebanque, daß ihm diese
Wort sicherlich in hohem Matze geläufig sein werden. Aber
der Begriff, den sie deckten, wird vielfach mißverstan
den. Es ist wohl die allgemeine Annahme, daß zur
hohen Finanzwelt alle Bankiers gehören, deren Kapital
über eine gewisse Summe hinausgeht. Aber nichts wäre
falscher, als eine solche Annahme. Der Begriff ist nicht
genau zu definieren. Die Hautefinance ist keine durch
Gesetz und Rechte nach außen abgeschlossene Körperschaft,
aber wie das oft zu geschehen pflegt, ist ihre Abschlietzung
noch enger gerade dadurch, daß sie auf ungeschriebenem
Gewohnheitsrecht beruht. Die Hautefinance ist auch kein
Aub, dessen Mitglieder durch Ballotage darüber abstimmen,
ab irgendein Neuling als vollgültiges Mitglied in ihre
Zeihen aufzunehmen ist; der eigentliche Schiedsrichter in
dieser Frage ist die Meinung der Börse, und sie beschließt
keineswegs lediglich nach dem Geldbeutel. Eine ganze Reihe
non Firmen und Banken, deren finanzielle Potenz über
allen Zweifel erhaben stand, deren Wechsel von den Börsen
leuten zum billigsten Prozentsatz hereingenommen wurden,
sind niemals zur Hautefinance gerechnet worden. FreUich,
die Direktoren jener Banken und die Chefs jener Bank
häuser haben selbst sich selbst das Ansehen zu geben versucht,
das die öffentliche Meinung ihnen vorenthielt, aber man