organisationen, sondern auch von der Regierung empfangen, in welchem
Staate werden ihnen die Türen zu allen Behörden offen stehen, werden
ihnen die Minister Bericht erstatten, in welchem anderen Staate werden
sie sich wie zu Hause fühlen. Vermag uns der Delegiertenfresser und
Sekretär der zweiten Internationale, Friedrich Adler, ein zweites solches
Land zu nennen?
Was die Ausgaben der Sowjetregierung während des Aufenthaltes
der Arbeiterdelegationen betrifft, so antworten wir unseren Gegnern,
indem wir die französische linkssozialistische Zeitung „Etincelle‘
zitieren, deren Redakteure Mitglieder der zweiten Internationale sind:
„Das Urteil der sozialistischen Presse lautete nicht so hart, als die
Agenten des Kapitals, Berault, Herriot und De-Monzie, nach Sowjet-
rußland reisten. Auf wessen Kosten? — Wir können ferner fragen,
in wessen Namen und auf wessen Kosten reisten die Mitglieder der
sozialistischen Partei: Barth nach Italien, Baron zur Untersuchung
der Oelfelder nach Mesopotamien und fünf sozialistische Abgeordnete
nach Polen?"
Warum reisen die Arbeiterdelegationen?
„Wir Arbeiter wollen alles mit eigenen Augen sehen, um nach
unserer Rückkehr die Wahrheit über die USSR, in die Massen hinein-
zutragen. Dann wird es auch leichter sein, die Einheit zu verwirk-
lichen und für den Sturz des Kapitalismus in der ganzen Welt zu
kämpfen‘, antwortete ein französischer Delegierter auf die Frage
„Warum reisen Sie?‘ Dasselbe sagen die anderen Delegierten,
Madsen, der Vorsitzende der norwegischen Delegation, erklärte:
„Wir, Vertreter verschiedener politischer Gruppen, sind fest ent-
schlossen, durch objektive Untersuchung der Lage der Arbeiterklasse
Sowjetrußlands und der Errungenschaften der Revolution endgültig
die von der bürgerlichen Presse in unserem Lande verbreiteten Lügen
zu zerstreuen, Die Werktätigen Norwegens, die der USSR., größte
Sympathie entgegenbringen, haben uns beauftragt, Tatsachenmaterial
zu sammeln , . .”
Der Vorsitzende der dänischen Arbeiterdelegation, der Sozial-
demokrat Adamson, sagte:
| „Das Ziel unserer Reise ist, uns an Ort und Stelle mit den Er-
rungenschaften der russischen Arbeiterklasse bekanntzumachen und
die Lügen über die Sowjetunion zu widerlegen, von denen die bürger-
lichen Zeitungen strotzen.' („Trud” vom 5. November 1925,)
„Die Werktätigen in der Tschechoslowakei haben keine Vor-
stellung von dem, was in der USSR. vor sich geht, was dieses Land
darstellt, wofür sein Proletariat kämpft und weshalb es den Zu-
sammenschluß der Arbeiter mit den anderen Ländern anstrebt.“
(Kment im „Trud’' vom 8. Oktober 1925.)
Wir haben hier aus der Fülle des uns zur Verfügung stehenden
Materials einige Aeußerungen von Arbeiterdelegierten herausgegriffen,
die beweisen, daß sie reisen, um sich mit eigenen Augen davon zu
überzeugen, was die Arbeiterklasse der Sowjetunion getan hat, wie man
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