Full text: Die technischen Hilfsmittel für den Transport zu Wasser und zu Lande von Fleisch in gekühltem und gefrorenem Zustande

Buenos Aires. 
Das kürzlich erschienene Jahrbuch der Stadt Buenos Aires für die Bevölkerung, 
Periode 1910/11 gibt die fortgeschriebene Bevölkerung des Gemeinwesens 
auf 1.360406 Einwohner an. Gegenüber der letzten Volkszählung, vom 
24. Oktober 1909 bedeutet dies eine. absolute Zunahme von 128 708 Seelen 
oder von 10% der damaligen Einwohnerschaft, Ein Vergleich mit der 
Bevölkerungszunahme anderer Großstädte, die z. B. in der sich lebhaft ent- 
wickelnden Stadt München in der gleichen Periode nur 3,65% betrug, läßt 
erkennen, welche gewaltigen Aufgaben hieraus für die Verwaltung der 
Stadt erwachsen müssen. ‚Auffallend ist, daß sich das bei allen europäischen 
Großstädten beobachtete Abwandern in die Vorstädte auch schon in Buenos 
Aires bemerkbar macht. Begünstigt wurde diese ‚Erscheinung durch die 
Terrainspekulation der letzten Jahre, die kleine Grundstücke unter äußerst 
leichten Erwerbsbedingungen an kleine Kapitalisten und Arbeiter absetzte, 
sowie auch durch den Ausbau der Verkehrsmittel nach den Vororten. Aut 
diese Weise ist. ein beträchtlicher Teil der arbeitenden Klasse nach Avella- 
neda, Dock: Sud, Pineiro, Ja Mosca; ;Lanüs, Talleres; Banfield, Wilde, 
Sarandi, Villa Dominica usw. übergesiedelt. 
Die Einnahmen der Stadt aus Steuern und Abgaben beirugen im Jahre Finanzen 
1910 rund: 32,5. Millionen $ gegen 35,5 Millionen $ im Jahre 1911, was für 
1911 eine Zunabme von, rund 3 Millionen $ ergibt. Im Jahre 1912 betrugen 
die ordentlicben . Einnahmen 41,4 Millionen $, die ‘außerordentlichen 
4,4 Millionen $. Erstere übertrafen. den Voranschlag um ca. 2 Millionen $, 
letztere brachten indessen. ein Defizit von ca. 3 Millionen $, weil der vor- 
gesehene Verkauf fiskalischer Terrains, aus welchen der Hauptteil der 
außerordentlichen Einnahmen fließen sollte, der ungünstigen Lage des 
Grundstücksmarktes halber nicht in dem’ beabsichtigten Umfange ausgeführt 
werden konnte. 
; Die fundierte Schuld der Stadt betrug (die Goldanleihen in. Papier 
umgerechnet) am 1. fanuar 1912 insgesamt rund 107,57 Millionen $, von 
denen am genannten Tage noch für 75,9 Millionen $ Titel im Umlauf waren. 
Hiervon entfielen auf die von der Nation garantierten Anleihen: 47,97 Millionen $ 
und auf die übrigen direkt von der Stadt emittierten 27,934 Millionen $, 
deren Zinsen‘ und Tilgungsdienst 8,3 % der gesamten Einnahmen der Sıadt 
beanspruchte. 
Außerdem war die Stadt noch zur Ausgabe von 44 Millionen $ Pflasterungs- 
bonds ermächtigt worden und schuldete ferner der Banque de Paris et des 
Pays Bas ein Darlehen von 6,25 Millionen Frances. Um den Bau von 
Diagonaldurchbrüchen durchführen zu können, die der sich stetig mehrende 
Verkehr immer dringender erforderte, hat die Stadt im Mai 1912 und im 
Februar 1913 zweimal Darlehen von 15 Millionen $ mit zweijährigem Ziel 
aufgenommen. Außer den Diagonaldurchbrüchen wird zurzeit auch- noch 
die Verbreiterung von 14 Hauptstraßen des Stadtzentrums unter erheblichem 
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