Metadata: Landschaft und Wirtschaft in Schweden

SCHLUSS 
Nicht eine erschöpfende Beschreibung der Wirtschaftsgebiete sollte hier 
gegeben werden; sondern eine möglichst scharf umrissene geographische 
Charakterisierung, die an der einzelnen Wirtschaftserscheinung als solcher 
kein Interesse hat, nur die Abhängigkeit der allgemeinen Erscheinungs- 
form vor den geographischen Grundlagen herauszuarbeiten bemüht ist. 
Nur zu diesem Zwecke wurde eine Zergliederung des Landes in Teilgebiete 
vorgenommen, die doch in ihrem Zusammenwirken erst den Charakter 
der schwedischen Gesamtwirtschaft bestimmen. Deren Entwicklungs- 
basis aber ist die Landwirtschaft, die in enger Abhängigkeit von Klima und 
Böden eine deutliche Abnahme ihrer Intensität und räumlichen Verbreitung 
nach Norden zeigt. Die Lebensbedingungen der Landwirtschaft sind zu- 
gleich entscheidend für die Siedlungsverdichtung im Süden und in der Mitte 
desLandes und für die gerade hier sich vollziehende Entwicklung aller höhe- 
ren Kultur. Langsam nur nimmt diese den Weg nach Norden, dem Küsten- 
land folgend, also auch hier wieder an die sich bietenden Möglichkeiten 
landwirtschaftlicher Besiedlung anknüpfend. Von der Küste her dringt sie 
dann die Flußtäler aufwärts in das Waldland vor. 
Dieses Vordringen der landwirtschaftlichen Kultur bedeutet zugleich Ver- 
drängung des Waldes, bis sich schließlich ein Gleichgewichtszustand zwischen 
Kulturland und dem Wald der Naturlandschaft ausbildet. So bleiben im 
Norden wie im hochgelegenen Westen des Landes gewaltige Waldareale 
erhalten, denn die in beiden Richtungen sich steigernde Kürze der Vegeta- 
tionsperiode und das Vorherrschen steiniger Moränenböden haben hier die 
landwirtschaftliche Kolonisation ferngehalten, die sonst überall, wo sie sich 
einstellt, als Gegnerin der natürlichen Vegetationsformationen auftritt. 
Diese Erhaltung des Waldes ist nun eine der wichtigsten Grundlagen der 
modernen schwedischen Wirtschaft geworden. Als Rohstofflieferant für 
die Holzverarbeitungsindustrie verknüpft er Schweden wirtschaftlich mit den 
holzarmen Ländern aller Zonen der Erde. Gesägte Holzwaren gehen vor allem 
nach England, den Niederlanden, nach Frankreich und Spanien, in die 
argentinische Pampa und in die Trockengebiete Australiens. Fertigfabrikate 
der Zellstoff- und Papierindustrie nehmen ihren Weg zur Weiterverarbeitung 
vor allem nach England und den Vereinigten Staaten, dazu in kleineren 
Quantitäten nach fast allen Ländern der Welt. 
Einer anderen, lediglich erdgeschichtlichen Kausalreihe sind die Erz- 
vorkommen einzuordnen. Die Rolle, die sie in der Wirtschaft des Landes 
spielen, ist durch eine ganze Anzahl von Faktoren bestimmt. Unvergleichlich 
günstig ist die Lage des mittelschwedischen Erzgebiets. Die Zusammen-
	        
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