Full text: Der Weg der Reparation

in dem besonderen Teile des Berichts gemacht und im einzelnen 
begründet, 
An dem Transferproblem fesselt die Aufmerksamkeit des Aus- 
landes vor allem die Frage, welche Rückwirkung es auf die Wirt- 
schaftsordnung der Welt haben müßte, wenn Deutschland seine 
Ausfuhr soweit ausbreitet, daß aus ihr die zur Uebertragung der 
2% Milliarden Goldmark nötigen Devisen gewonnen werden 
können, Schon jetzt, wo die deutsche Handelsbilanz, im weitesten 
Sinne genommen, noch passiv ist. und die Zahlung von Devisen 
aus dem Reparationsfonds auf einen mäßigen Betrag beschränkt 
bleibt, wird die deutsche Energie bei der Konkurrenz auf den 
Weltmärkten allgemein gefürchtet, Wird aber erst einmal der 
Transfer von Reparationsgeldern in großem Umfange nötig, dann 
muß die Ausfuhr Deutschlands sich in einer Weise entfalten, der 
die großen Industriestaaten der Welt nur mit schwerer Sorge ent- 
gegensehen, Nun sind aber gerade diese Staaten zugleich die 
Hauptgläubiger Deutschlands aus der Reparation, Wenn sie den 
Transfer sichern wollen, so müssen sie die deutsche Ausfuhr be- 
günstigen, Tun sie das aber, so handeln sie gegen die Interessen 
ihrer eigenen Ausfuhrindustrien, Dies Dilemma ist es, was der Be- 
handlung der Transferfrage im Ausland eine besondere Note gibt, 
Wir haben uns daher mit folgender Fragenkette zu be- 
schäftigen: Wie 1äßt sich die deutsche Erzeugung steigern, damit 
aus ihr die für den Transfer der Annuität von 2% Milliarden 
Goldmark nötigen Devisen zu gewinnen sind? 
Welche Widerstände würde ein so stark gesteigerter Absatz 
deutscher Güter und Leistungen in der Welt finden? 
Wie sind solche Schwierigkeiten zu überwinden oder zu ver- 
meiden? 
Das sind die gleichen Fragen, die schon die deutschen 
Sachverständigen in ihrem Gutachten über die wirtschaftlichen 
Wirkungen der Pariser Beschlüsse vom 29, Januar 1921 eingehend 
erörtert hatten, Damals handelte es sich freilich um jährliche 
Reparationslasten bis zu 6 Milliarden Goldmark, wozu noch 
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