Full text: Denkschrift über die Maschinenindustrie der Welt, bestimmt für das Komitee B des Vorbereitenden Ausschusses der Internationalen Wirtschaftskonferenz des Völkerbundes

Abbildung 3. 
Entwicklung der Maschinen-Ausfuhr der Hauptproduktionsländer 
in den Jahren 1908 bis 1913 und 1920 bis 1926. 
(Vorkriegswerte in Millionen RM.)*) 
Mill RM. OHR Ph. 
900; - 200 
A "800 
700 700 
600 600 
S0C 500 
#00 1400 
300 / 1300 
Ü der {73 
m an 1200 
m 
100 1700 
7 
C | | 1 VA Ca 
*) Für die Vorkriegsjahre wurden die tatsächlichen Ausfuhrwerte zugrunde gelegt. Für die Nachkriegszeit wurden 
bei Deutschland die Gewichtsziffern der Jahres-Ausfuhr mit dem Durchsechnıtts-Tonnenpreis der Maschinen-Ausfuhr von 
1913 (1108 Mk./t) multipliziert, während bei den Ver, Staaten, bei Großbritannien und bei den übrigen Ländern die mit 
den Jahresdurchschnittskursen der betreffenden Währungen errechneten Reichsmark-Werte mit Hilfe des auf Goldbasis 
umgerechneten Großhandelsindex des britischen Board of Trade auf den Vorkriegsstand (1913) reduziert wurden. 
Die Ergebnisse für 1926 wurden durch Verdoppelung der Ergebnisse des ersten Halbjahres 1926 errechnet. 
2. Nach dem Kriege. 
Nach dem Kriege zeigt die Entwicklung des Außenhandels (Abbildung 3) in scharfem 
Gegensatz zu der Gleichmäßigkeit und Stetigkeit der Vorkriegsentwicklung von 1920 bis 
1924 ein Bild stärkster Unfeitlichkeit und schroffster Gegensätze in noch ‚weit stärkerem 
Maße als die Entwicklung des Beschäftigungsgrades, wobei es übrigens bemerkenswert ist, 
daß bei den Vereinigten Staaten 1920/21 der Beschäftigungsgrad viel stärker sinkt als der 
Außenhandel, und 1921/22 Beschäftigungsgrad und Außenhandel sich sogar in entgegen- 
gesetztem Sinne bewegen. 
An der übersteigerten Hochkonjunktur des durch den Weltkrieg teils hervorgerufenen, 
teils aufgestauten Erneuerungs-, Ergänzungs- und Umstellungsbedarfs der Welt mit ihrem 
Gipfelpunkt im Jahre 1921 nehmen nur Großbritannien und die Vereinigten Staaten in vollem 
Maße teil, während von dem darauf folgenden Rückschlag. sämtliche Produktionsländer be- 
troffen werden. Der Wiederaufstieg‘ setzt — parallel zur Gesamtkonjunktur — bei den Ver- 
einigten Staaten schon 1922, im Durchschnitt der kleineren Produktionsländer 1923 und bei 
Großbritannien und Deutschland erst 1924 ein. Erst seit dieser Zeit gewinnt man den Ein- 
druck, daß sich, mindestens für die drei großen Produktionsländer, wieder eine einigermaßen 
gleichlaufende Stetigkeit in der Entwicklung der Ausfuhrkurven anbahnt, die mit derjenigen 
vor dem Kriege vergleichbar ist. Im ersten Halbjahr 1926 haben Großbritannien und Deutsch- 
land sowohl absolut als auch in ihrem gegenseitigen Verhältnis fast genau den Stand ihrer 
Maschinenausfuhr zwischen 1910 und 1911 erreicht, während die Ausfuhr der Vereinigten 
Staaten die Ausfuhr jedes dieser beiden Staaten um mehr als die Hälfte übertrifft und den 
Rekordstand von 1920 überholt hat. 
Verfolgt man die Ausfuhrentwicklung der drei großen Produktionsländer seit 1924 von 
Monat zu Monat und bis in das dritte Vierteljahr 1926 hinein (Abbildung 4), so zeigt sich 
daß auch der in der großen Linie seit 1924 stetige und gleichlaufende Aufstieg von erheblichen 
Rückschlägen im einzelnen nicht frei ist, was bezüglich der Beurteilung der weiteren Ent- 
wicklung immerhin zur Vorsicht mahnt. 
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