Full text: Die Lagerstätten von Wolfram, Zinn und Molybdän in Russland

= Verwendung, Vorkommen und Gewinnung von Wolfram "e 
In der Elektrotechnik bedient man sich des Metalles zur 
Fabrikation von elektrischen Lampen, Kontakten, Röntgenröhren 
und verschiedenen weiteren Apparaturen. Auch bei Magneten, 
Laboratoriumsgefäßen, Legierungen in der Metallurgie und in der 
Farbstoffindustrie findet es Anwendung, doch genügen in all 
diesen Fällen relativ geringe Mengen dieses technisch wertvollen 
Metalls; es reicht z. B. bei der Herstellung von 100 000 000 elek- 
trischen Lampen eine Tonne 70 %igen Wolframs aus. 
Das Wolfram kommt nie im gediegenen Zustande vor, sondern 
nur in Gestalt von Eisen- und Manganwolframat, dem Wolframit 
und dem Scheelit (Ca W O4), einem Calciumwolframat. Diese 
Erze enthalten zwischen 50—75 % Wolframoxyd. Beim Wolfra- 
mit (m Fe W O0, +n Mn W O,) schwankt der Eisen- und Mangan- 
gehalt beträchtlich. Im allgemeinen gehören die Endglieder 
der Reihe, der reine Hübnerit (Mn W Os) und reine Ferberit 
(Fe W Os), zu den Seltenheiten, zumeist sind in der Natur die stark 
schwankenden Bindeglieder vertreten. Wohl 95 % der geför- 
derten Wolframerze entfallen auf diese Mineralien und nur die 
restlichen 5 % der Weltausbeute werden durch den Scheelit 
gedeckt. 
Geologisch sind die abbauwürdigen Wolframerze an Gänge 
und Seifen gebunden, vorherrschend saure Eruptivgesteine, zu- 
meist Granite oder deren nächste Verwandte. Die Gangart besteht 
gewöhnlich aus Quarz; häufig ist eine Vergesellschaftung mit 
Zinnerzen, doch kann diese auch fehlen. Nicht selten gibt es 
Übergänge zu den sulfidischen Erzgängen. Sekundäre Um- 
lagerungen des ursprünglichen Metallgehaltes hat man nirgends 
beobachtet, auch sind diese infolge der außerordentlich schweren 
Löslichkeit der Erze nicht zu erwarten. Hierin liegt auch die 
Entstehungsbedingung vieler eluvialer Seifen, die aus der Zer- 
störung primärer Lagerstätten hervorgegangen sind. Reiche 
Wolframvorkommen zählen zu den Seltenheiten. Gewöhnlich 
baut man auf geringprozentigen Lagerstätten, nicht selten sogar 
auf solchen mit nur 0,5 % Wolframit. 
Gelegentlich sind die Erze in derartigen Mengen angereichert, 
daß Handscheidung möglich ist. In den meisten Fällen bedürfen 
sie nach der Förderung einer Aufbereitung, um ein Handelserz 
von ungefähr 60 % W O3 herzustellen. Die verschiedenen Auf-
	        
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