Full text: Wie erhält ein Volk seine Währung?

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» +* Vo? — das hängt von der Stufe der Verschuldung und Ver- 
tung ab, die erreicht ist. Wir haben jetzt einen Preisindex von 
hundertundfünfzig, oder eine Geldentwertung von 30 
dzent. Ob es hierbei bleiben wird, ist sehr unsicher. Es könnte 
. l, daß wir auf 50 Prozent früheren Geldwertes herunter 
gen müssen, oder auf einem allgemeinen Warenindex von 
. ) Prozent angelangt sein müssen, bis derjenige Puntt 
richt ist, wo der Pendel zur Ruhe kommt. Wie sich das für den 
slandwert der deutschen Währung auswirken wird, ist unserem 
fluß entzogen; aber es kommt auch weniger darauf an. Eine 
rmalige Verminderung des Geldwertes um 30 Prozent 
'eutet noch lange keine progressive Schwindsucht der Währung, 
nn nur Regierung und Volk den Vorgang als notwendig er- 
nen und keine nervöse Strampelei dagegen aufführen. Sollte 
deutsche Währung noch einmal in Bewegung kommen, so 
ssen wir auf das peinlichste überlegen, ob wir sie mit äußeren 
boten, Devisenzwang und dergleichen, festzuhalten versuchen 
"fen oder ob wir uns bemühen müssen, denjenigen Punkt zu 
)en, auf dem sie stabil werden kann. Denn ein armes Volt 
in nicht beides zugleich haben wollen: Vorkriegswährung und 
rkriegslöhne oder -gehälter. 
ihrung und Wahrhaftigkeit. 
" Die Währung muß ein wahrer Spiegel der Wirklichkeit sein. 
Ir dann kann sie sich bewähren. Die Sicherheit einer Währung 
zt nicht in irgendwelchen Geboten von außen oder bant- 
hnischen Kniffen. Sie ist ein Gesundheits- oder Krank- 
itsattest für die gesamte Volkswirtschaft, nicht bloß 
die sogenannte Währungsbank. Wer die deutsche Währung 
bilisieren will, der packe mit wirklicher fester Arbeit zu; wir 
' müssen sie bewähren durch Leistung und durch sittliche Kraft. 
Die deutsche Industrie muß begreifen, daß es eine 
Illusion ist, wenn sie einen Industrieexport zu erreichen 
sucht, wie er vor dem Kriege war, da eben der Weltmarkt 
nicht da ist, der diese Ausfuhr aufnehmen könnte und wollte. 
Ob er in absehbarer Zeit wiederkommt? Sie muß begreifen, 
daß sie sich auf mehr Binnenmarkt und mehr Landwirtschaft 
einstellen muß. 
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