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vorragende Landwirthe der gesegneten Provinz Sachsen Fet
an der Spitze der agrarischen Bewegung — und 8 —
doch wunderlich, daß ich so hartnäckig die Noth ded
wirthe leugne, an einem freihändlerischen Ideale festhalte, v.
eben mit der Praxis sich nicht vereinigen lasse. Ob ich denn
etwa ein Landwirth von so besonderer Umsicht und Geschick
sei, der — während alle Anderen nicht aus noch ein wüßten
— allein Seide zu spinnen verstehe? Du ergehst Dich dann
noch eines Weiteren über Freihandel im Besonderen und All—
gemeinen.
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F
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Zunächst, verehrter Gönner! — Du kämpfst mit Wind—
mühlen! Meine Stellung zu der vorliegenden Frage wird
durch nichts weniger bestimmt, als durch eine Neigung zu
freihändlerischen Ansichten, soweit man darunter die Ansicht
versteht: „Nur allein im möglichst ungehemmten Spiel aller
Kräfte auf dem Boden unserer jetzigen Gesellschaftsordnung
gedeiht die Welt.“ Gar Manches, was Du jetzt gegen mich
in's Feld führst, hättest Du füglich an Deine frühere Adresse
richten können.
Die Noth unserer Landwirthschaft — Du siehst, ich
leugne nicht, daß eine solche besteht — hat, wie ich Dir nach—
weisen werde, mit der Frage, ob landwirthschaftliche Produete
geschützt werden oder nicht, gar nichts zu thun.
Ich erkenne ohne jede Einschränkung an:
1. daß sich sehr viel Landwirthe, Pächter und Eigen—
thümer, große und kleine Landwirthe, in einer sehr
schlechten Lage befinden — auch in der gesegneten
Provinz Sachsen — und
daß die Lage des landwirthschaftlichen Gewerbes
überhaupt selbst viele der jetzt noch gut situirten
Landwirthe für die Zukunft mit Sorgen erfüllen
muß.
(Wenn ich selbst zur Zeit mich noch unter die letzteren rech—