Full text: Das grosse Bekenntnis zur deutschen Bodenreform

als Arbeiter- und Gewerksschaftsssekretär, möchte ich ihm namens 
meiner Standeskollegen die herzlichsten Glückwünsche darbringen 
und den Wunsch aussprechen, daß er noch recht viele, viele Jahre 
als Führer auf dem so wichtigen Gebiete der Bodenreform uns 
vorangehen möge. Auch ich habe zwar keinen amtlichen Auftrag, 
namens aller derjenigen zu reden, die dem Arbeiterstande an- 
gehören; aber ich glaube doch so weit die Stimmung in den 
Kreisen meiner Standeskollegen zu kennen, um sagen zu dürfen, 
daß in steig end em Maße in der Arbeiterschaft, beson- 
ders unter den Arbeiterführern, die Erkenntnis Play greift, daß 
~ Theorie hin, Theorie her - von all den praktischen Arbeiten 
doch die Bu d e nr ef or m eine der wichtigsten ist. Theorien 
können uns, wie Herr Po hlman schon ausführte, sehr leicht 
ins Wolken-Kucktucktsheim führen; aber wenn man sich in die 
Alltäglichkeit des gewerkschaftlichen und wirtschaftlichen Arbeiter- 
daseins begibt, so wird einem bald klar, was zu geschehen hat, 
um die Nöte unseres Volkes wirklich auszuräumen. Und in 
aller praktischen Arbeit kommt man doch schließlich dahin, daß 
man sich fragt: Wo liegt denn nun eigentlich die Ursache 
alles Uebels, der Not der Frauen, der Not der Familien? Wo 
liegt die tiesste Ursache, die uns die Krankenkassen belastet und 
die Krankenhäuser füllt? ~ Wo liegt die Ursache für die Not, 
daß der Arbeiterstand sich mit kleinen und ungesunden Wohn- 
räumen behelfen muß? Wenn man diesen Fragen und noch 
vielen, vielen anderen Fragen des täglichen Arbeiterlebens nach- 
spürt, so kommt man eben dahin, worauf Damaschke uns in 
den langen Jahren immer und immer wieder hingewiesen hat: 
auf die Bodenfrage! Und man kann nicht anders; wenn man's 
ehrlich mit seinen Arbeitsgenossen meint, als dafür einzutreten, 
daß in dieser Frage mit den bewährten Mitteln gearbeitet wird, 
die uns der Bund Deutscher Bodenreformer und sein Vorsitender 
gezeigt haben. (Beifall.) 
Aber ich glaube, nuch aus einem anderen Grunde ein wenig 
den Anspruch geltend machen zu dürfen, hier als Glückwünschender 
aufzutreten. Ich glaube von allen meinen besonderen Kameraden, 
die im Vordertreffen der Arbeiterbewegung stehen, gleichgültig in 
welcher Richtung + ohne versschiedene Richtungen geht's nun 
mal in Deutschland nicht (Heiterkeit) ~, ich glaube sagen zu 
dürfen, daß ich am längsten ein Weggenosse der Bodenreform 
und unseres Vorsitzenden gewesen bin. (Beifall.) 
Ich habe immer gern zu seinen Füßen gessessen und habe ' 
gern gelernt, was er uns gelehrt hat, und ich muß sagen, für 
meine praktische Arbeit zum Wohle und zum Nuyen der Minder- 
bemittelten in unserem Volke, der Arbeiter, ich habe dabei sehr 
viel + außerordentlich viel gewonnen. Ich glaube nicht, daß es 
mir möglich gewesen wäre, immer und zu allen Zeiten, soweit 
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