Full text: Die Landwirtschaftskammer Schlesien, ihre Einrichtungen und ihr Wirkungskreis

6. Die Untersuchung von einges and ten Organen un d 
Ka dav ern zur Feststelung bezw. Bekämpfung der Erkran- 
kungsart. 
Hier spielen vor allen Dingen die Aufzuchtkrankheiten (Kälber- 
ruhr, Kälberparatyphus, Kälberpneumonie, Kälberdiphtherie, Nabel- 
erkrankungen, Fohlenlähme, Fohlenparatyphus, Fohlenruhr) die 
z Bakteriologischen Institut fällt hierbei besonders 
die Aufgabe zu, die bestimmten Ursachen der Krankheit durch 
bakteriologische und serologische Untersuchung zu ermitteln, hierfür 
passende, möglichst stallspezifische Impfstoffe herzustellen, in der 
Praxis erprobte Impfstoffe vorrätig zu halten und abzugeben, sowie 
hygienische Maßnahmen auszuarbeiten und in Vorsschlag zu bringen. 
71. Die Bekämpfung der sseuchenhaften Erkrankungen bei 
Schweinen, insbesondere der Ferkelkrankheiten. Auch für diese 
Erkrankungen werden stallspezifische Impfstoffe hergestellt und 
erprobte Impfstoffe gegen Schweinepest, Schweineseuche und Rot- 
lauf vorrätig gehalten. 
s Feststellung der Krankheiten der Schafe, des Ge- 
flügels, der Kaninchen, der Bienen und Fische 
durch Obduktion und bakteriologische Untersuchung. 
9. Die Ausführung der bakteriologischen Fleischbeschau, 
insbesondere nach Notschlachtungen. So wurden im letzten Jahre 
69 Proben von notgeschlachteten Tieren eingeschickt, bei denen zwei- 
mal Fleischvergifter festgestellt wurden. 
10. Die Bekämpfung und Vertilgung der ti e r ischen Schmaroger, 
insbesondere der Ratt en un d Mäus e. 
Zur Rattenvertilgung werden vom Institut abgegeben Ratin, 
Ratinin und Rattentoxin, die sich in der Praxis gut bewährt haben. 
Gegen die Mäuseplage haben sich Löffler'sche Mäusetyphusbazillus- 
kulturen bewährt, die jedesmal auf Bestellung frisch hergestellt und 
an die schlesischen Landwirte abgegeben werden. 
11. Die Vortrag stätigk eit in landwirtschaftlichen Vereinen über 
die verschiedensten Gebiete der Seuchenbekämpfung. 
Die Anschrift des Tierseuchenamtes der Landwirtschaftskammer 
lautet vom 1. Juni 1926 ab: 
Bakteriologisches Institut der Landwirtschafts- 
kammer Schlesien, Breslau 16, Kaiserstra ß e 55. 
Außer durch die Fernsprechanschlüsse der Kammer (Ohle 8940—51) zu 
erreichen durch besonderen Anschluß Ohle 3830. 
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