C. Die Landwirtschaftskammer in ihrer Organisation
und Arbeit.
Über die Arbeit der Landwirtschaftskammer
herrs<ht im allgemeinen eine sehr große Unklarhei..
Von schlecht Unterrichteten und solch en, welche es als ihre
Aufgabe ansehen, Zwi e tr acht zwischen den Landwirten
zu säen, werden gern zwei Behauptungen aufgestellt, welche den
Tatsachen n ii ch t entsprechen.
1. Man behauptet, daß die Land wir t schafts k a mm erbei-
träge übermäßig h och se i en. Wie falsch dies ist, beweist ein-
mal die Tats ach e, daß die Landwirtschaftskammer Schlesien nicht
unwesentlich geringere Beiträge einhebt als viele andere Kammern; zum
anderen wird es erwiesen durch die gr a ph i sche Darstellung
auf Seite 277 in Heft 11 der „Be i tschr ift der Kam m e r“. Diese
Darstellung legt für jeden, der objektiv denken will und kann, klar, wie
gering der Kammerbeitrag istim Verhältnis zu allen
anderen Lasten und Abgaben , welche auf der Landwirtschaft
lasten, und wie falsch und ungerecht die Klagen über zu hohe Kammer-
beiträge sind.
Daß trotzdem ständig bei der Landwirtschaftskammer das Be-
streben obwalten muß und tatsächlich obwaltet, die Kammerbeiträge
niedrig zu halten bezw. nach aller Möglichkeit noch weiter zu ernie-
drigen, ist bei der derzeitigen Not der Landwirtschaft selbstverständlich.
11. Man behauptet, daß die Landwirtschaftskammer in der Haupt-
sache nur fürd en Gr o ß b es itz, nicht ab er für den Mittel-
und Kleinbesitz arbeite.
Eine + soweit dies möglich – genaue aktenmäßige Feststellung
bezw. sorgfältige Schätzung hat nachfolgendes Ergebnis für die verschie-
denen Abteilungen bezw. Institute der Landwirtschaftskammer ge-
zeitigt:
1. Abkeilung für Volkswirtschaft bearbeitet alle generellen und speziellen volkswirt-
schaftlichen Fragen. Sie wird im allgemeinen gleichmäß ig von den ver-
schiedenen Bessitgrößen in Anspruch genommen, nur in Kreditfragen sind Mittel- und
Kleinbessitz mehr beteiligt.
2. Abteilung für Rechtsfragen berät den Gr o ß grundbesitz nur in ganz vereinzelten
Fällen, auch der M i tt e lbesitz findet sich nicht in großem Ausmaß ein, dagegen wird
sie ziemlich aus schli e ß lich vom Kleinbesitz zu Rate gezogen. Der Grund
hierfür mag darin liegen, daß die Rechtsanwaltskosten jetzt außerordentlich hoch sind,
die Beratung auf der Kammer aber im allgemeinen kostenl os erfolgt.
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