Weiterer Verlauf des Kampfes — Das
Reichsarbeitsministerium.
BS der Durchführung des Kampfes waren wir also im
wesentlichen auf uns selbst gestellt. — Sollte das am
Ende eine der Ursachen unseres Obsiegens in unserem
Kampfe sein und sich auch hier Tells Spruch: „Der Starke
ist am mächtigsten allein’ bewahrheiten?
Wie schon oben gesagt, war der Generalsturm der
Gewerkschaften, der alle unsere Betriebe in den Streik
ziehen sollte, nicht geglückt, Im Gegenteil, die Zahl der
Arbeitswilligen nahm durchweg zu, der Streik drohte den
Gewerkschaften unter den Händen zu zerfließen. Es galt
daher für die Gewerkschaften zu retten, was zu retten war.
Das Reichsarbeitsministerium hatsich
insolchen Fällenstetsalssehrfürsorglich
erwiesen!
Die zuständigen örtlichen und bezirklichen Schieds-
instanzen haben von ihrem Recht und ihrer Pflicht, der
Ausdehnung von Arbeitskämpfen entgegenzuwirken, also
von Amts wegen einzugreifen, keinen Gebrauch gemacht;
die Gewerkschaft wünschte ein Anwachsen des Streiks und
glaubte damals fest an ein Obsiegen. Als diese Hoffnung
schwand, trat auf ihren Anruf sofort das Reichsarbeits-
ministerium in Tätigkeit,
Unsere Einrede der Unzuständigkeit und der Ge-
setzwidrigkeit des Verfahrens vermochte den Wirkungs-
drang des Reichsarbeitsministeriums nicht zu dämmen.
Am 9, 5, wurde für sämtliche Konzernwerke und außer-
dem für die uns befreundete Kammgarnspinnerei Kaisers-
lautern, die mit der Angelegenheit nicht das geringste zu
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