Full text: Grenzen in ihrer geographischen und politischen Bedeutung

Humboldt für seinen Eindruck vom Übergang vom atlantischen 
in den pazifischen Bereich erhabene Töne zu finden. Gerade bei 
Persönlichkeiten, bei denen der Schwerpunkt ihrer eigentlichen 
Lebensarbeit auf ganz anderen Gebieten lag, finden wir aber 
glänzende Streiflichter für die bildhafte Wirkung des natur- 
oder kunstgeformten Grenzgedankens; und in solchem Sinn ist es 
nur gerecht, ein Wort über den Wert von Grenzschilderungen 
solcher Herkunft zu verlieren, z. B. über die Grenzschilderungen 
in den Einleitungen kriegsgeschichtlicher Werke, wie in den 
Darstellungen von verkehrs- oder wirtschaftswissenschaftlichen 
Expeditionen, von allen jenen Handlungen des Kleinkrieges im 
Kampf ums Dasein, die naturgemäß anthropogeographische 
Reibungsflächen besonders beachten müssen, ja von ihnen an- 
gezogen werden (4). 
In diesem Zusammenhang müssen wir endlich der Kampf- 
zone des Weltkrieges als eines der am meisten die Begriffe klä- 
renden Grenzkörpers auch in der bildhaften Wirkung gedenken, 
wie sie sich etwa durch die Reihe der Fesselballone von der 
Nordsee bis zum Jura im Westen Innereuropas abzeichnete und 
so die Grenzen des Grenzkörpers in jenem Daseinskampfe er- 
fassen ließ, der immerhin zu Lande etwa 128 km weit kanonen- 
überspannt war, auf Minentiefe in die Erde drang und weit dar- 
über hinaus Flieger- und Tauchbootgefährdung in Karten ein- 
zutragen gestattete (5). 
1 
VOM BIOGEOGRAPHISCHEN WESEN DER GRENZE; 
GRENZEMPIRIE. 
ERINNERUNGSBILDER SELBST GESEHENER UND INNERLICH ERLEB- 
ter Grenzen stiegen notwendig bei der ersten Betrachtung in uns 
empor; darüber hinaus die Erkenntnis, daß vom Bild und Er- 
lebnis der Grenze zum Grenzinstinkt und über ihn hinaus zum 
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