zurückwarf. Der Uferstreifen am Pazifischen Ozean und der
Landstrich nördlich des Amur blieben in russischer Hand; und
damit war Ostasien von der nordischen Anökumene abgedrängt,
die es seitdem rastlos durch Unterwanderung und wirtschaft-
liche Durchdringung zurückzugewinnen strebt. Unabhängig
davon geht ein zähes Ringen um eine kürzeste nordische Flug-
linie, dessen neueste Symptome die Okkupationen in Wrangel-
land durch Kanada, die Besitzerklärungen der Sowjets über
das von ihnen nördlich zum Nordpol reichende Gebiet sind.
Das ist der augenblickliche Stand der immer noch sub judice
liegenden Frage der Schutzanlehnung an die nordasiatische
Anökumene. Er zeigt in einer solchen Betrachtungsweise seiner
Vorgeschichte zum wenigsten, welcher große Zug in Menschen
und Völker kommt durch das Ringen um Erweiterung des
bewohnbaren Raumes der Erde gegen Pol, Meer, Steppe, Hoch-
gebirge, durch den Kampf um Erweiterung der Grenzen der
Menschheit, der zugleich mit dem Vortragen des Machtge-
dankens in das für unbewohnbar gehaltene Gebiet geführt
werden muß. Er ist kennzeichnend für die nordasiatische und
nordpazifische Ausdehnung Rußlands; er gibt ihr das heroische
Gesicht, auch wenn sie vom Verkauf Alaskas, der Rückbildung
der nordpazifischen Umrandungspolitik, dem Zusammenstoß
mit Japan zu ozeanischen Zusammenbrüchen führte, denen
Neuerdings kontinentale Gewinne gegenüberstehen (Mon-
golei!) (53).
Solche Beispiele scheinen uns so überzeugend, daß wir tat-
sächlich zum Begriff einer für jeden Menschen und jede Men-
schengruppe verschiedenen Putativ-Anökumene, einer nur
ihnen glaubhaften Unwohnlichkeit kommen könnten, einer
relativen Anökumene im Gegensatz zur absoluten. Ihre bloße
Erwähnung zeigt, wie wenig in allen Grenzbegriffen und Grenz-
Streitigkeiten mit reinen starren Rechtsbegriffen und staats-
wissenschaftlichen Definitionen gewonnen ist, wie sehr man
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