etwa Arbeiten wie die von W. Krebs über die politischen
Kompetenzen der Klimatologie (84). Darin werden die Zu-
sammenhänge in Ostasien zwischen der auf etwa 51/, Jahre er-
mittelten Periodizität der Monsunschwankung, des Eindringens
der Niederschläge mit den Dürren, Hungersnöten, endemischen
und durch Grundwasserschwankung pandemisch werdenden
Volkskrankheiten und politischen Unruhen nachgewiesen. Alle
diese Einwirkungen müssen sich ja irgendwie abgrenzen lassen,
werden auch tatsächlich auf der Karte festgehalten. Täuschun-
gen über die Grenzen z. B. des Eindringens von Monsunnieder-
schlägen in mehr nordische Gebiete, wenn es sich um Kriegs-
schauplätze handelt, können so verhängnisvoll werden, wie die
Fehlmeinung der Russen 1904 über die Unmöglichkeit von
Operationen in der Mandschurei während der Regenzeit, von
der sie die militärische Leistung der Japaner während dieser
Zeit schmerzhaft heilte. (85) Aus Alpen und Himalaya führt
uns vielfache Beobachtung Beleuchtungs- und Bewölkungs-
grenzen, richtige Abgrenzungen bestimmter Wolkenfärbungen
und Wolkenformen vor, wie sie in seiner wissenschaftlich wie
künstlerisch gleich hochwertigen Studie über „Farben der
Luft“ Heim niedergelegt hat (86). Die deutlichsten und groß-
artigsten Erscheinungen aber bietet uns wohl mit ihrem ge-
waltigen Uhrwerk im Winter ausströmender, im Sommer ein-
strömender höchst regelmäßiger Winde und der damit zu-
sammenhängenden Niederschlagsverteilung die Erscheinung
der Monsune und ihrer Grenzen.
Wie deutlich spiegelt sich auch in der Lufthülle die Abgren-
zung heterogener Lebensräume in den dünnen Cirren-Schleiern,
die als Ausläufer der Monsune die Hochflächen von Tibet über-
fliegen, gegenüber den trotzigen, niederschlagsreichen Wolken-
massen, die an dem Südwall des gewaltigen Hochlandabsturzes
in Cherrapunji oder über dem Terai sich aufbäumen oder
in geballten Massen in die Gangesebene und das Penjab
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