Metadata: Fünfundzwanzig Jahre internationale Gewerkschaftsbewegung

beiterschaft aller Länder verfolgt nicht nur mit Aufmerksam- 
keit die Vorgänge im russischen Reiche, sondern wird auch 
jederzeit bereit sein, tatkräftige Hilfe zu leisten, um in Ruß- 
land eine schnellere Entwicklung der gewerkschaftlichen Be- 
wegung herbeizuführen.“ 
Dieser Bericht enthält auch einige Angaben über die Bei- 
tragszahlungen der angeschlossenen Landeszentralen. Die Un- 
kosten der Jahre 1901/1903 wurden, wie früher schon ange- 
führt, von Deutschland und England gemeinsam getragen; 
in den nächsten Jahren kamen folgende Beträge ein: 1903/1904 
1046 Mark, 1904/1905 1087 Mark und 1905/1906 2145 Mark, 
Summen, mit denen sich nichts anfangen ließ, sodaß die deut- 
sche Gewerkschaftszentrale sich genötigt sah, dem Internatio- 
nalen Sekretär zur Deckung seiner Verpflichtungen einen 
Extrabeitrag von 3000 Mark zu übergeben. Die Hauptkosten 
wurden durch den alljährlichen Internationalen Bericht ver- 
ursacht, weshalb auch der Konferenz von Kristiania ein An- 
trag Schwedens vorlag, den Bericht nur alle zwei Jahre her- 
auszugeben. Nach ausführlicher Besprechung wurde jedoch 
dieser Vorschlag wieder zurückgezogen. 
Der Konferenz von Kristiania ging wieder ein Briefwech- 
sel mit der französischen Gewerkschaftszentrale voraus, die 
die Teilnahme davon abhängig machte, daß die auf der vor- 
hergehenden Konferenz abgelehnten Tagesordnungspunkte 
„Generalstreik“ und „Antimilitarismus‘“ auf der Konferenz be- 
handelt werden. Da der Internationale Sekretär auf Grund 
der vorigen Beschlüsse dies nicht zusagen konnte, blieben die 
Franzosen der Konferenz fern, ebenfalls die bisher angeschlos- 
sene holländische Landeszentrale, von der am Schlusse der 
Konferenz eine formelle Austrittserklärung einlief. In diesem 
Zusammenhang war in der Presse über die Absicht berichtet 
worden, daß Frankreich, das bereits seit zwei Jahren keine 
Beiträge bezahlt hatte, und Holland, das mit einem Jahresbei- 
irag im Rückstande war, beabsichtigten, aus dem Internatio- 
nalen Sekretariat auszutreten und mit den bedeutungslosen, 
in Deutschland und Italien neben den gewerkschaftlichen Lan- 
deszentralen vorhandenen Gewerkschaftsgruppen eine neue 
Gewerkschaftsinternationale zu bilden. Soweit kam es jedoch 
nicht. Der damalige Leiter der französischen Gewerkschaf- 
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