meinen Versuchen zufolge von den Personen, denen ich es darbot
und die dem Personenkreis, für welchen der Gegenstand be-
stimmt war, angehörten, nicht erkannt wurde. Dabei war in der
unter dem Bild stehenden Schrift auf den Gegenstand in einer
Weise hingewiesen, die bei flüchtigerer Betrachtung unmöglich
auffallen konnte. Die Einstellung des Reklamepsychologen läßt
leicht solche und andere Fehler erkennen, die der künstlerischen
und kaufmännischen Einstellung verborgen bleiben können.
Erst vor kurzem ging mir auch eine Reihe von Offertbriefen
durch die Hand mit vielen Fehlern, die einer auf die Reklame-
psychologie eingestellten Persönlichkeit unmöglich "entgehen
könnten. Ein Kaufmann, der mir seine Reklamen unterbreitete,
ließ u. a. Zeitungsanzeigen erscheinen, nach denen die Leser,
die sich auf diese Zeitungsanzeigen bezogen und an ihn schrie-
ben, Offertbriefe erhielten. Darauf mußten sie nochmals schrei-
ben und die Waren bestellen. Als ihnen die Waren zugegangen
waren, mußten sie bezahlen. Gegenüber dieser das Prinzip der
Bequemlichkeit völlig vernachlässigenden Methode konnte natür-
lich leicht ein besseres Verfahren vorgeschlagen werden.
Auch die Werbung im Buchhandel kann durch die psycho-
logische Beratung gelegentlich profitieren. Es sei hier nur er-
wähnt, daß schon die ganz oberflächliche Durchsicht einer Würz-
burger Buchhandlung auffällige Fehler in Äußerlichkeiten von
Büchern ergab. Da waren z. B. eine Reihe von gebundenen
Büchern vom Verleger mit Umschlägen versehen, auf denen
überhaupt keine Silbe gedruckt war. Wie soll da derjenige, der
eine Buchhandlung durchsieht, überhaupt wissen, um was für
Bücher es sich handelt, wenn er sich nicht die Mühe macht, die
Umschläge zu entfernen oder wenn er nicht den Buchhändler um
Auskunft oder Entfernung der Umschläge bittet? Beide Forde-
rungen widersprechen aber nicht nur dem Prinzip der Bequem-
lichkeit, sondern ihre Erfüllung wird vielfach auch durch andere
Hemmungen, wie Bescheidenheit und Wunsch, dem Buchhändler
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