nicht lästig zu fallen, erschwert. Eine Reihe von Titeln war auf
den Längsseiten der Bücherrücken so angebracht, daß ich, als
ich diese Inskriptionen lesen wollte, den Kopf abwechselnd
rechts und links .drehen mußte; denn die Texte waren bald von
oben nach unten, bald von unten nach oben zu lesen. Hierdurch
erwachsen dem Käufer Unlustgefühle, die sein Interesse und da-
her auch seine Kauflust lähmen können. Bei einzelnen gebun-
denen Büchern steht auf dem Buchrücken der Name des Ver-
legers oder des Autors oder Herausgebers ganz unten, also gerade
da, wo bei einer bibliothekarischen Behandlung die Etikette hin-
kommt. Dieser untere Teil des Rückens sollte überhaupt, wenn
irgend möglich, frei bleiben. Schon vor vielen Jahren mußte ich
mich darüber ärgern, daß mir ein unterer Bibliotheksbeamter,
der meine Privatbibliothek katalogisierte, sämtliche auf dem
unteren Teil der Bücherrücken stehenden Inhaltsangaben der
einzelnen Bände meiner Goethe-Ausgabe zuklebte. Auch. daß
Titel, Bandzahl und Ausgabe bei großen Büchern weit ausein-
ander quer über den Buchrücken verteilt sind, ist wegen der Un-
übersichtlichkeit nicht wünschenswert. Manche dickeren Bücher,
die ich bei der erwähnten Durchsicht der Würzburger Buch-
handlung sah, zeigten auf dem Rücken Längsbeschriftung, wäh-
rend doch die Querbeschriftung, die viel bequemer zu lesen ist,
hier wohl möglich gewesen wäre.
Der Psycholog kann nicht nur als Gutachter für den Reklame-
fachmann ersprießlich wirken, sondern er ist auch in der Lage,
bei Rechtsstreitigkeiten im Reklamegebiet wissenschaftlich, und
zwar experimentell fundierte Gutachten abzugeben. Ob eine
Firmenbezeichnung, ein Warenzeichen oder irgendein anderes
geschütztes Reklamemittel durch ein später auftretendes in
seiner Wirkung deshalb beeinträchtigt werden kann, weil „Ver-
wechslungsgefahr‘“ besteht, kann durch Experimente mit einer
großen Anzahl von Personen, denen die beiden in Konkurrenz
stehenden Reklamemittel in geeigneter Weise vorzulegen sind,
II