sage ich den Kindern, der Tisch werde nun so oft ausschlagen,
als das eine der Kinder Lebensjahre zurückgelegt hat. Wenn das
Kind neun Jahre alt ist und auch die übrigen Kinder das Alter
dieses Kindes kennen, so schlägt der Tisch neunmal aus. Denn die
Kinder führen dann die Bewegung des Tisches unwillkürlich und
ohne es zu wissen so, daß er die von ihnen erwartete Anzahl von
Ausschlägen macht. 6. Ich suggeriere einer Anzahl von Kindern,
daß ein von mir in der Hand gehaltener Zauberstab diejenigen
zu sich hinziehe, die seine Spitze fixieren. Ich fordere dann die
Kinder auf, diese Spitze scharf im Auge zu behalten. Dann
setze ich mich so in Bewegung, daß die Kinder den Stab sehen
können und ziehe sie dadurch hinter mir her und schließlich zur
Türe des Hörsaals hinaus.
Bei allen diesen Experimenten wird die Persönlichkeit der
Kinder durch die Worte des Versuchsleiters so eingestellt, daß
die dargelegten, an sich gewiß höchst auffälligen Willenshand-
lungen der Kinder entstehen. Daß es sich dabei nicht etwa um
Gefälligkeitsakte, sondern um durchaus echte Suggestionen han-
delt, habe ich durch besondere Versuche bewiesen’). Das Ex-
periment mit dem Tischrücken erfordert wenigstens drei Ver-
suchspersonen, während die übrigen Versuche mit einer oder mit
mehreren Personen ausgeführt werden können. Im letzteren
Falle wirken diese im Sinne der Einstellung auch gegenseitig
aufeinander ein, während bei Experimenten mit einer einzigen
Versuchsperson nur der Versuchsleiter einstellend wirkt. Die
gegenseitige Einstellung beruht zum Teil auf dem unwillkür-
lichen Nachahmungstrieb der Menschen. Die Handlungen eines
jeden Kindes werden hier unwillkürlich auch von denen der
übrigen Kinder mehr oder weniger nachgeahmt. Auch das Be-
wußtsein, gegenüber den Partnern nicht auffallen zu wollen, der
weitverbreitete Wunsch der Menschen, sich in den Rahmen ihrer
') Vgl. den in der drittletzten Anmerkung zitierten Aufsatz von mir aus
der Zeitschrift für die gesamte Neurologie usw. S. 364 f.
%
1%