geeignete Einstellungen ihrer Persönlichkeit, durch geeignete
Reklame zuführt. Auch die Wichtigkeit dieser Art von Re-
klame trat im Kriege und während der Inflation nur allzu deut-
lich zutage.
Wollen wir auch die Einkaufsreklame und die Reklame zur
Gewinnung von Arbeitskräften umfassen, so müssen wir sagen:
Die Reklame sucht die Menschen auf die Annahme oder Leistung
von honorierten Diensten einzustellen. Im Rahmen unserer heu-
tigen Wirtschaftsordnung ist die Verkaufsreklame freilich die
Hauptsache. Aber das einzige, was den Geschäftsmann inter-
essieren muß, ist sie nicht. So kann z. B. die Reklame eines
Buchverlagsgeschäftes auch in den Dienst der Gewinnung ge-
eigneter Autoren treten.
Wie schaffen wir nun mittels der Reklame die gewollten Ein-
stellungen? Bei jeder Reklame bedienen wir uns gewisser Re-
klamemittel, in der heutigen Zeit des lebendigen Wortes, der
Zeitungsanzeige, der Schaufensterauslage, des Plakats, des Pro-
spekts, des Offertbriefs, des Kinos und sehr vieler anderer. Diese
Reklamemittel können auch als Mittel zur gewünschten Einstel-
lung der Persönlichkeit oder kurz als Einstellungsmittel bezeich-
net werden. Es ist nun selbstverständlich, daß wenn diese Mittel
wirken sollen, die Menschen, für die sie bestimmt sind, zunächst
etwas von ihnen wissen müssen. Der Geschäftsmann muß also zu-
nächst einmal darauf bedacht sein, sein Publikum mit der Re-
klame auch wirklich zu erreichen. Er darf sich daher mit seinen
Empfehlungen nicht an Leute wenden, die nach ihrer Erziehung
und ihren sozialen Verhältnissen für seinen Artikel gar nicht in
Frage kommen. Wer sich z. B. der Zeitungsanzeige bedient und
Papierkragen oder Hintertreppenromane empfiehlt, wird daher
nicht gerade die Frankfurter Zeitung als Inserierungsorgan wäh-
Jen, und wer Gegenstände des Kunsthandwerks verkaufen will,
die nur für die oberen Zehntausend in Frage kommen, wird sie
nicht in den Lokalblättchen der kleineren Landstädte anpreisen.
1]
3