5. ÜBER STATISTISCHE UND EXPERIMENTELLE
REKLAMEPSYCHOLOGIE.
Die Auffassung der Reklame als einer Einstellung, bei der die
Tatsachen der psychischen Gleichförmigkeit in Frage kommen,
führt, wie wir sahen, ganz unmittelbar zu gewissen, an die Re-
klame zu stellenden Forderungen; wenn diese dem erfahrenen
Praktiker auch vielfach nicht neu sein mögen, so wird es doch
auch ihm willkommen sein, sie durch die psychologische Be-
leuchtung geklärt zu wissen. Auch ist die psychologische Ein-
stellung oder die psychologische Brille, wenn ich so sagen darf,
wohl geeignet, dem praktischen Reklamefachmann neue Ideen
zuzuführen. Sie hat aber auch eine große Anzahl systematischer
Untersuchungen über den Einstellungswert verschiedener Re-
klamemittel oder ihrer Teile oder Komponenten zutage gefördert
und damit zu weiteren Resultaten geführt, aus denen der erfah-
rene Praktiker zweifellos lernen kann und die sich keineswegs
ganz unmittelbar aus den bisher erörterten allgemeinen psycho-
logischen Gesichtspunkten ergeben. Diese Untersuchungen sind
teils statistischer, teils experimenteller Art.
Gewisse Statistiken wurden schon von der Praxis ohne psycho-
logische Gesichtspunkte ausgeführt und finden noch heute viel-
fach Anwendung. Das sind zunächst einzelne Erfolgsstatistiken.
Man sucht festzustellen, welche Erfolge die benützten Reklamen
oder z. B. auch nur die einzelnen für Anzeigen gewählten Zei-
tungen gehabt haben und zieht daraus Schlüsse für die Zukunft.
Man erkundigt sich bei den Käufern, wie sie auf die Ware oder
das Geschäft aufmerksam wurden oder man versieht die Zei-
tungsanzeigen bzw. die den Zeitungen beigefügten Bestellzettel
so mit Kennzeichen, daß man, wenn sich der Käufer auf sie be-
AA
\*