zieht, merkt, welche Anzeige bzw. welche Zeitung ihn zum Kauf
bestimmte. Oder man macht abwechselnd in dieser oder jener
Form Reklame und stellt den Einfluß der einzelnen Reklame-
maßnahmen auf den Erfolg fest.
Andere Statistiken der Praxis können zu den Motivstatistiken
gerechnet werden. Man sucht durch Anfragen oder sonstwie
festzulegen, welche Beweggründe etwa die Käufer einer bestimm-
ten Ware in einem bestimmten Geschäft zum Kauf veranlaßt
haben. Der eine wird dann vielleicht den alten Ruf der Firma,
der andere ihre billigen Preise, der dritte ihre geschmackvollen
Reklamen, der vierte die verschiedensten Eigenschaften der
Ware selbst als Kaufgrund angeben. Natürlich kann man dann
diese Ergebnisse statistisch verarbeiten und die am meisten ge-
nannten Kaufmotive feststellen. Man erhält dadurch unter Um-
ständen gewisse Richtlinien für die Gestaltung der Reklame und
vielleicht sogar für die Umgestaltung der Ware selbst. Letztere
Richtlinien wären besonders dann zu gewinnen, wenn auch Mit-
teilungen über Einwände gegen die Ware vom Publikum ver-
langt würden, was aber freilich gefährlich werden kann.
Die Handhabung solcher Statistiken ist nicht immer so ein-
fach, wie es manchem erscheinen mag, und Fehler der Methode
und falsche Ergebnisse liegen in der Statistik leider allzu nahe.
Dies wird sich zum Teil zeigen, wenn wir im nächsten Abschnitt
selbst über Erfolgs- und Motivstatistiken handeln.
Abgesehen von derlei Statistiken gibt es aber natürlich in der
Reklamepsychologie auch mancherlei andere Arten von Statistik.
Eine systematische statistische Untersuchung anderer Art hat
z. B. W. Blumenfeld!) angestellt. Wenn jemand ein Schau-
fenster aus nächster Nähe betrachtet, so kann sein Bliek ent-
weder das obere, mittlere oder untere Drittel des Fensters treffen.
Was der Fall ist, kann ein Dritter natürlich leicht sehen; die
1) W. Blumenfeld, Zur Psychotechnik der Werbewirkung des Schau-
fensters. Praktische Psychologie. 2, Jahrg., 1920/21. S. 81 ff.
5 Marbe, Werbung. S
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