III. Das Verhältnis zum Gelde
IE Worte des Amerikamüden: „Der Geist unserer Päd-
ä agogik istnicht der, Menschen zu bilden, sondern Rechen-
maschinen zu machen. Der Amerikaner soll möglichst bald
ein Dollar erzeugender Automat werden“ $8 resümieren noch
heute die Auffassung der meisten Europäer: die Amerikaner
sind ihnen das eigentliche „money-making people“ geworden,
mit welchem Namen man früher die Engländer zu bezeichnen
liebte. Die „Jagd nach dem Dollar“ nimmt sie so voll-
ständig in Anspruch, daß alle anderen Interessen dahinter zu-
rücktreten müssen. Beobachtungen, die ein jeder täglich und
stündlich in Amerika zu machen in der Lage ist, lassen aller-
dings eine solche Überzeugung nur zu leicht aufkommen. Wo-
zu sonst. dieses rastlose Arbeiten, dieses Leben, das keine Ruhe-
pausen kennt? Welchen anderen Sinn kann es haben, wenn
man sieht, daß die Kinder so früh wie nur irgend möglich
zum Geldverdienen angehalten werden, auch dort, wo eine
Notwendigkeit dazu nicht im geringsten vorliegt? Nirgends
in der Welt wird soviel und so unverhüllt vom Gelde ge-
sprochen; die Unterhaltung auf der Straße, in der Gesell-
schaft, in den Klubs dreht sich ums Geldmachen, jeder erzählt
ohne die mindeste Scheu, wie viel Dollars er im vergangenen