Full text: Rationalisierung und Wirtschaftlichkeit in der Kali-Industrie

Trotz Rationalisierung Forderung auf 
Preiserhöhung! 
Die Rationalisierung der Kali-Industrie hat im wesentlichsten ihren Ab- 
schluß gefunden. Unter Rationalisierung versteht das Reichskuratorium für 
Wirtsschaftlichkeit die Anwendung aller Mittel, die Technik 
und planmäßige Ordnung bieten zur Hebung der Wirt- 
schaftlichkeit und. damit zur Steigerung d er Güter- 
erzeugung, zu ihrer Verbilligung und auch zu ihr er Ver- 
b e ss e r un g. Im nachstehenden soll der Versuch unternommen werden, fest- 
zustellen, ob die Kali-Industrie bei der durchgeführten Rationalisierung diese 
Voraussetzungen erfüllt hat. 
Es dürste kein Zweifel darüber bestehen, daß + abgesehen von einzelnen 
Ausnahmen = in kechnischer Beziehung die Kali-Industrie vollständig um- 
gestellt ie. Daß hierbei gleichzeitig planmäßige Ordnung 
mit b e stimmend war, muß ganz entschie d en verneint 
werden. Im Gegenteil, unserer Ansicht nach ist hierbei 
äußerst planlos drauflosgewirtschaftelk. Di e geo- 
graphische Lage und die Rentablität der einzelnen 
Werke wurden nicht berücksichtigt, sondern man hat 
lediglich Konzern- bzw. Personeninteressen in d e n 
Vordergrund gestellt. Hätten die vom Reichskuratorium bestimmten 
Faktoren Berücksichtigung gefunden, wären Kaliwerke wie Wilhelmshall, 
Hermann II und ähnliche nicht stillgelegt. 
Selbst durch die planlose Rationalisierung und Betriebskonzentration ist 
zwar die Wirtschaftlichkeit der Betriebe ganz bedeutend gestiegen, aber an- 
geblich ist dadurch eine Verbilligung der Produktion nicht eingetreten. Nach 
der durchgeführten Rationalisierung stellte das Kalisyndikat im Juli d. J. 
beim Reichskalirat einen Antrag auf Preiserhöhung, weil das Syndikat bzw. 
die Kaliwerke mit den seit dem 16. April 1925 bestehenden Preisen nicht mehr 
auskämen, und suchte den Nachweis zu führen, daß sie bei jedem Doppel- 
zentner Reinkali ganz erhebliche Beträge zusehzen. 
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