Im allgemeinen volk s wirt scha f tlichen Inter esse muß
eine Hera bse z ung d er Kalipr eise ges or d ert wer den, da-
mit der Verbrauch an Kalisalzen in Industrie und Land-
wirtschaft ge steig er t wi r d. Die deutsche Landwirtschaft ist noch weit
davon entfernt, das Höchstmaß an Kaliverbrauch erreicht zu haben. Die
Steigerung des Verbrauchs an Kali liegt sowohl im Interesse der vermehrten
Beschästiqungsmöglichkeit der Arbeiterschaft als auch im Interesse gesteigerter
Nahrungsmittel-Erzeugung.
Di e Raktionalisierung d er Kali- In d u str i e muß si ch a u s-
wirken in h öh er en Lö h n e n. Nur durch eine Höherstellung des außer-
ordentlich niedrigen Lohnniveaus der Kaliarbeiter kann der eigentliche Zweck
aller volkswirtschaftlichen Betätigung erreicht werden: die ausreichende Ver-
sorgung aller an der Produktion beteiligten Menschen mit Lebensgütern.
Di e Rationalisierung in der Kali-Industrie muß sich
auswirken in einer kürzeren Arbeitszeit der Kali-
arbeiter. Es ist ein volkswirtschastlicher Widersinn, daß in der rationali-
sierten Industrie eine zwölfstündige Arbeitsschicht tarifvertraglich festgelegt ist.
Die Rationalisierung und Betriebskonzentration in der Kali-Industrie hat
bis jetzt der Arbeiterschast nur schwere soziale Nachteile gebracht.
Es darf nicht angehen, daß den Nutzen der Rationalisierung lediglich
eine kleine Zahl großkapitalistischer Spekulanten einheimst. Die Rationali-
sierung muß der gesamten Volkswirlschaft zugute kommen, vor allen
Dingen muß sie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bringen.
Die Arbeiter der Kali-Industrie mögen aus den Vorgängen, die mit der
Rationalisierung und der Betriebskonzentration in Verbindung stehen, die
notwendige Lehre ziehen. Sie haben es erfahren, wie ihnen durch willkürliche
Stillegungen ihre Existenz genommen wurde, wie sie der Not der Arbeits-
losigkeit ausgesett wurden. Sie haben nur einen Weg, die nachteiligen sozialen
Wirkungen der Rationalisierung aufzuheben:
Das ist der Zu s ammenschluß in der gew erk schaftlich en
Organisation!
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