gebot und Nachfrage an den vorderasiatischen Markt und
das weitere Verkehrsgebiet herantreten, so wird die Inter-
essengemeinschaft, die sie mit Bezug auf freien Verkehr in
jener Richtung und die Abwehr russischer und englischer
Monopole haben, durch nichts gestört oder getrübt. Diese
ungestörte Interessengemeinschaft wird ihnen auch nach an-
deren Richtungen gemeinsames Arbeiten und wechselseitiges
Lernen aus gemachten Erfahrungen erleichtern.
An dem deutschen Beispiel sieht Bulgarien, welche Mög-
lichkeiten wirtschaftlichen Aufschwungs sich darbieten, wenn
die Kämpfe für umfassende nationale Einigung sieghaft bis
zum Ende durchgefochten sind. Zugleich aber sind auch zu
vermeidende Fehlgriffe deutlich vorgezeichnet.
Deutschland war nicht unmittelbar nach seiner politi-
schen Einigung im ungetrübten Genuß des wirtschaftlichen
Aufschwungs. Es mußte erst durch die sogenannte „Gründer-
ära“ mit all ihren unerfreulichen Begleiterscheinungen hin-
durch zu einer planmäßigen nationalen Wirtschaftspolitik.
Aus dieser Erfahrung wird das größere Deutschland, wird
das glücklich mit Mazedonien vereinigte Bulgarien, wird
der ganze mitteleuropäisch-vorderasiatische Staatenbund zu
lernen haben. Von Anbeginn muß einer neuen ausschwei-
fenden Gründerära entgegen-, einer planmäßigen mittel-
europäischen Wirtschaftspolitik zugesteuert werden!
Auch Bulgarien ist in früheren Stadien seiner natio-
nalen Befreiung von Gründerperioden nicht verschont ge-
blieben. Es wird sich nach den gemachten Erfahrungen von
fremden Ausbeutern in acht nehmen und ist belehrt durch
die Schundware, die Frankreich ihm wiederholt aufgedrängt.
Wenn Groß-Bulgarien fremde Kapitalisten und Organi-
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