Bulgariens Ausfuhr nach Deutschland bestand natür-
lich in den mannigfachen Agrarprodukten des Landes und
Erzeugnissen daraus. Auch das bulgarische Rosenöl ging
nicht mehr ausschließlich nach Frankreich, sondern in steigen-
dem Maße auch nach Deurschland.
Der Krieg mit seinen wirtschaftlichen Erfahrungen muß
Deurschland veranlassen, in Zukunft nahen und sicher er-
reichbaren Produktionsgebieten von Mais, Reis und Öl-
fruchten, wie Bulgarien sie in bedeutenden Mengen hervor-
zubringen vermag, ferner von Eiern und vielerlei anderen
Nahrungsmitteln sowie von allerlei Industriepflanzen ganz
wesentlich gesteigerte Aufmerksamkeit zu schenken und die
unmittelbaren Handelsbeziehungen dorthin bedeutend zu
vertiefen. Umgekehrt braucht das neue Bulgarien für die
Nutzung seines Bodens und seiner Erzeugnisse in möglichst
erschöpfender und sachgemäßer Weise weit mehr noch als
bisher Maschinen, Instrumente und Geräte, Metallwaren,
Eisenbahnwagen und eine weitere Fülle gerade der Artikel,
die es schon vordem in besonders starkem Maße aus Deursch-
land einführte. Die Aussichten für die Steigerung des
deutsch-bulgarischen Warenaustausches zum Vorteil beider
Länder sind also denkbar günstig.
4. Die Aussichten der bulgarischen Produktion.
Die bulgarische Agrarproduktion ist in einer Ausdeh-
nung erweiterungsfähig, von der man sich nur schwer ein
annähernd klares und zutreffendes Bild zu machen in der
Lage ist.
Das alte Bulgarien vor den Kriegen, also das Bul-
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